TRIER. Bereits zum zweiten Mal hat der Landkreis Trier-Saarburg einen Transport mit Medikamenten in den nordpolnischen Partnerkreis Puck gebracht. Kreisbeigeordneter Lutwin Ollinger, Partnerschaftsbeauftragter Thomas Müller und Klaus Simon aus Mertesdorf machten sich auf die 1250km lange Strecke mit einem Transporter voller Schmerz- und Desinfektionsmittel sowie verschiedensten Medikamenten.
Ukrainische Krankenhäuser hatten eine Liste der am dringendsten benötigten Materialien zusammengestellt. Die Apotheke des Kreiskrankenhauses Saarburg übernahm auch bei diesem Transport die Zusammenstellung und Bestellung der Medikamente.
Die Hilfsorganisation der „Fünf Plus“ nahm den Transporter am vergangenen Freitag in Empfang und sorgt für den Weitertransport in zwei Krankenhäuser in die vom Krieg schwer getroffenen ukrainischen Städte Cherson und Charkiw. Landrat Jarek Bialk dankte dem Landkreis Trier-Saarburg für seine Hilfe, die er natürlich gerne unterstützt. „Für uns ist es angesichts des unfassbaren Leids der Bevölkerung in der Ost- und Südukraine selbstverständlich zu helfen“, so der Kreisbeigeordnete Lutwin Ollinger, der bereits im April einen ähnlichen Transport nach Polen gebracht hatte.
6.000 Ukrainer im Partnerkreis
Im Anschluss an die Medikamentenübergabe besuchte die Gruppe aus Trier-Saarburg auch eine Gemeinschaftsunterkunft von schutzsuchenden Kindern und Frauen und übergab dort Spielsachen an die Kinder. Fast 6000 Ukrainer haben in dem nördlichsten Landkreis Polens Schutz gesucht. Nachdem im Sommer einige Familien auch wieder zurück in die Heimat gereist waren, sorgen der Winter und die verstärkten Angriffe Russlands auf die Infrastruktur des Landes nun wieder zu einem Anstieg der Flüchtlingszahlen.
Der Hilfstransport bot auch die Gelegenheit, nach fast drei Jahren Corona-Pause über die Fortsetzung der seit 2001 bestehenden Kreispartnerschaft zu reden. In einem langen Gedankenaustausch wurden zahlreiche aktuelle Themen aus beiden Landkreisen besprochen, so die Situation der beiden Kreiskrankenhäuser, das Problem genügend Unterkünfte für Flüchtlinge zu finden oder auch Informationen zum geplanten Neubau eines Atomkraftwerkes an der Ostseeküste.
Einig war man sich, dass man den Schüleraustausch fortsetzen und um ein gemeinsames Jugendprojekt erweitern möchte. Eine internationale Jugendkonferenz mit Teilnehmer:innen aus allen Partnerkreisen soll im nächsten Jahr organisiert werden.
Am Ende der Reise blieb auch noch Zeit für den beeindruckenden Besuch eines neuen Museums zum Zweiten Weltkrieg in Danzig.