„GeMAInsam Zukunft gestalten“: DGB-Demo und Kundgebung auf dem Trierer Hauptmarkt

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DGB via Facebook

Am Tag der Arbeit nahmen rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Trier an der Demo mit anschließender Kundgebung auf dem Hauptmarkt teil. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Saar-Trier hatte unter dem Motto „GeMAInsam Zukunft gestalten“ aufgerufen, sich am 1. Mai solidarisch zu zeigen.

Kevin Wagner, Gewerkschaftssekretär in der DGB-Region Saar-Trier, hob hervor, dass „Frieden, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt nicht nur Schlagworte“ seien, sondern von Gewerkschaften täglich gelebt würden: „Gemeinsam mit unseren Bündnispartner*innen setzen wir ein Zeichen für den Frieden – ob bei Kundgebungen, Unterstützung von geflüchteten Menschen oder bei Hilfstransporten in die Ukraine. Der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf unsere europäische Friedensordnung!“ Wagner appellierte mit Blick auf den Ukraine-Krieg für Solidarität, Frieden und Selbstbestimmung der Ukraine.

Gastrednerin war Denise Federspiel, Geschäftsstellenleiterin der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Saarbrücken. Sie äußerte sich zu dem kürzlich von der Bundesregierung verabschiedeten Entlastungspaket, das sie als nicht weit genug gehend kritisierte: „Muss man nach 40 und mehr Berufsjahren nicht mehr heizen? Rentnerinnen und Rentner sind keine Fürsorgeempfänger, sondern haben sich ihre Altersversorgung durch Lohnverzicht erarbeitet. Daher muss die Energiepauschale auch für sie gelten.“ Gerade Seniorinnen und Senioren mit kleinen Renten seien darauf angewiesen, ebenso müssten auch Auszubildene und Studierende mitgenommen werden.

In Bezug auf das 9-Euro-Ticket ab dem 1. Juni, mit dem man deutschlandweit den Personennahverkehr nutzen kann, sagte die Verkehrsgewerkschafterin: „Die EVG begrüßt es natürlich, wenn die Nutzung des ÖPNV kostengünstiger wird. Doch wurde mit den Verkehrsunternehmen gesprochen, ob die Kapazitäten für den zu erwartenden Ansturm von Fahrgästen vorhanden sind? Nein. Schlichtweg: Nein. Man muss doch keine hellseherischen Fähigkeiten besitzen, um sich auszudenken, was das bedeutet: Räumungen von überfüllten Zügen, Bussen und Bahnhöfen.“ Die sei Stress, unter dem die Beschäftigten zu leiden hätten. Daher fordere die EVG seit Jahren bereits einen attraktiveren Personenverkehr und mehr Investitionen in die Schiene, sowohl im Güter – als auch im Personenverkehr. Denn klar sei, dass eine Klimawende nur mit einer echten Verkehrswende möglich werde.

Denise Federspiel erinnerte an die mit dem DGB gestartete Kampagne „Vergiss nie: Hier arbeitet ein Mensch“: „Immer öfter werden Kolleginnen und Kollegen während der Ausübung ihrer Arbeit Opfer von Gewalt – sowohl körperlich als auch verbal. Allein bei der Deutschen Bahn wurden im letzten Jahr über 2000 Übergriffe angezeigt, mehr als die Hälfte davon im Personenverkehr.“ Es handle sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das behoben werden müsse, so die Gewerkschafterin.

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