
SAARBRÜCKEN. Kommt es zu einem Machtwechsel an der Saar? Ein halbes Jahr nach dem SPD-Sieg bei der Bundestagswahl hat das Saarland erstmals wieder ein Landtag neu gewählt.
Die SPD hat die Landtagswahl im Saarland haushoch gewonnen. Nach den 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF und der ersten Hochrechnung von 18.25 Uhr lag sie mit ihrer Spitzenkandidatin Anke Rehlinger weit vor der bislang regierenden CDU von Ministerpräsident Tobias Hans.
Die Union fuhr eine historische Niederlage ein. Damit zeichnet sich ein Wechsel im Amt des Regierungschefs ab: Die bisherige Vize-Regierungschefin, die 45-jährige Wirtschaftsministerin Rehlinger, hat nun gute Chancen, Ministerpräsidentin zu werden. Ihre SPD war zuletzt der kleinere Partner in einer großen Koalition mit der CDU.
1. Hochrechnung 18.25 Uhr (ZDF)
SPD: 43,8 %
CDU: 27,5 %
GRÜNE: 5,6 %
AFD: 5,5 %
FDP: 4,9 %
LINKE: 2,6%
SONSTIGE: 9,7 %
Mehr als 750.000 Bürgerinnen und Bürger waren im kleinsten Flächenland Deutschlands aufgerufen, über die Zusammensetzung des Parlaments zu entscheiden.
Rund 23 Jahre lang war das Saarland fest in CDU-Hand: Erst war Ministerpräsident Peter Müller am Ruder, ab 2011 folgte Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer und seit März 2018 hat ihr Nachfolger Hans das Sagen.
Im Wahlkampf dominierten anfangs Corona-Themen wie Lockerungen oder die einrichtungsbezogene Impfpflicht. Nach Beginn des Ukraine-Krieges wurden die Sicherheitspolitik sowie hohe Energie- und Spritpreise zu den Top-Themen.