Trier: Stadt baut modernes Sirenennetz auf

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Foto: Horst Galuschka/dpa/Symbolbild

TRIER. Wie kann die Bevölkerung bei Katastrophen schnell und wirkungsvoll gewarnt werden? Diese Debatte kam insbesondere nach der Flut im Juli auf. Die Stadt setzt auf einen Mix aus vorhandenen Warnmitteln, der jetzt um ein zentrales Element ergänzt wird, das bereits bis Anfang der 1990er-Jahre im Einsatz war.

So hat der Stadtrat einstimmig den Aufbau und Betrieb eines Sirenennetzes zur Warnung der Bevölkerung bei größeren Gefahren beschlossen. Die Stadtwerke sollen es planen, errichten und betreiben, die Feuerwehr betreut die Maßnahme als Fachamt.

Wie in den meisten Städten wurden die vom Bund betriebenen Sirenen, die während des Kalten Krieges hauptsächlich dem Bevölkerungsschutz im Krisenfall dienen sollten, Anfang der 1990er-Jahre auch in Trier abgebaut. Der Bund erachtete es seinerzeit als ausreichend, bei drohenden Gefahren die Bevölkerung über Rundfunk und Fernsehen und später über das Internet zu warnen.

Um die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen, hält die Stadt einen regelmäßig aktualisierten Warn- und Evakuierungsplan vor, der auch bei der Flut in Ehrang Mitte Juli zum Einsatz kam. Bislang ist darin ein Mix aus vorhandenen Warnmitteln vorgesehen: Diese umfassen derzeit Warnungen über das Mobile Warn System des Bundes (MoWaS), über Radio und Fernsehen oder per Durchsagen über mobile Lautsprechersysteme, wie sie auch in Ehrang zum Einsatz kamen.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigten, dass es sinnvoll ist, diesen Warnmittel-Mix durch moderne Sirenen zu ergänzen, die auch nach einem Ausfall der Stromversorgung noch autark arbeiten können und die von der Integrierten Leistelle ausgelöst werden können. Die Planungen dazu begannen bei der Feuerwehr als zuständigem Fachamt bereits im Frühjahr 2021.

Bund und Land haben ein Förderprogramm zur Errichtung von Sirenen aufgelegt. Die genaue Förderung kann aktuell jedoch noch nicht beziffert werden. Auch die Kosten inklusive des Unterhalts des Sirenennetzes sind momentan noch nicht abzusehen. Als Anhaltspunkt können die Projekte in Koblenz und Kaiserslautern dienen. Hier müssen 46 (Koblenz) beziehungsweise 60 (Kaiserslautern) Sirenen errichtet werden. Die Kosten belaufen sich auf circa 20.000 Euro je Sirene ohne eigenen Mast und rund 22.000 Euro mit einem eigenen Mast. Zur Vorplanung des gesamten Projekts werden für die Stadtwerke 15.000 Euro bereitgestellt. (Quelle: Stadt Trier/Björn Gutheil)

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1 Kommentar

  1. Eine sehr gute Sache!
    Hoffentlich funktioniert das so wie geplant und wird kein Schuss in den Ofen wie z.B. die E-Busse.
    Deshalb, und damit es nicht achtmal so teuer wird wie veranschlagt, empfehle ich, die Sozis incl. Herrn Leibe, bei der Realisierung außen vor zu lassen.
    Es gibt ja einige fähige Leute im Stadtrat…..

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