Krankenkasse: Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz öfter krank als andere Berufe

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ. Pflegekräfte sind laut Techniker Krankenkasse in Rheinland-Pfalz öfter krank als Menschen in anderen Berufsgruppen.

Menschen in Pflegeberufen seien 2020 durchschnittlich 24 Tage krank gewesen, während der Durchschnitt bei den anderen Berufsgruppen bei deutlich niedrigeren 16 Tagen lag, wie die Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz in ihrem neuen Gesundheitsreport am Mittwoch mitteilte. Die Zahlen beziehen sich auf bei der TK versicherte Pflegekräfte.

Grund dafür könnten die Umstände des Jobs sein, teilte die Kasse mit. Denn der Schichtdienst und die hohe körperliche Belastung sowie Arbeitsdichte durch den Fachkräftemangel wirkten sich negativ auf die Gesundheit der Pflegekräfte aus. Wolle man diese Situation ändern, müsse man den Pflegeberuf attraktiver gestalten, etwa durch finanzielle Anreize, bessere Strukturen, mehr Transparenz und eine digitale Unterstützung, hieß es bei der TK.

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5 Kommentare

  1. Fachkräfte fehlen seit Jahrzehnten. Das Problem ist, der Personalspiegel wird niedrig gehalten. Teilzeitkräfte übernehmen teils Vollzeitstellen.Und wenn man frei hat, die sogenannte Erholungsphase tritt ein, wird man krank. Ein reiner Leistungsdruck.

  2. Hr. Spahn hätte sich besser Jahre zuvor um seinen Aufgabenbereich gekümmert, die Pflege schmackhafter
    gemacht. Große Reden schwingen, Begehungen nach Voranmeldung, kann jeder. Hätte gerne nach Renteneintritt auf Minijobbasis in dem Beruf weitergearbeitet, aber mir wurde ein Bereich angeboten, wo man kein Staatsexamen braucht. War über Jahrzehnte in einer Klinik tätig. Halt armes Gesundheitswesen. Die Krankenfälle gab es bereits schon in den 60 igern, niedriger Personalspiegel, man versuchte, Überstunden in Grenzen zu halten.

  3. Ja, in diesem Berufszweig ist die Krankheitsrate sehr hoch und die Coronapandemie hat wohl dem letzten die Augen geöffnet.
    Viele in meinem Familien-und Bekanntenkreis haben schon lange diesem Beruf den Rücken gekehrt, ich ebenso. Es geht an die Substanz jeden Tag über seine Grenzen gehen zu müssen!!
    Der Personalmangel und die Überbelastung ist immens und mit gewichtigen Reden der Politik ist daran auch nicht zu verändern.
    Der Pflegeberuf muß aufgewertet und der Personalschlüssel angehoben werden.
    Außerdem muß es eine gute, der Verantwortung und den Arbeitszeiten entsprechende Bezahlung geben.

    • @Kopfschütteln: bin seit ein paar Jahren im Ruhestand. In dieser Zeit sind viele ehemalige Kollegen nach Luxemburg, Ärzte incl., oder haben komplett den Berufszweig gewechselt. Krankheitstage gibt es auch in anderen Berufszweigen. Reiner Leistungsdruck bei geringem Personalspiegel.

  4. Unsere Theoretiker, egal ob politisch oder aus der Wirtschaft müssten mal in der Praxis arbeiten über Jahrzehnte. Günther Wallraff hat ja auch schon vieles aufgedeckt!! Leute, die für das Gesundheitsystem
    von politscher Seite eingesetzt sind, waren entweder auf einem Notarztwagen oder Banker.

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