TRIER. Nach der Amokfahrt in Trier Ende 2020 mit fünf Toten beginnt am 19. August der Prozess vor dem Landgericht Trier. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 51 Jahre alten Deutschen Mord in 5 Fällen sowie versuchten Mord in 18 Fällen vor.
Der Mann soll am 1. Dezember 2020 mit dem Auto durch die Fußgängerzone der Mosel-Stadt gerast sein – in der Absicht, «möglichst viele Menschen zu töten oder zumindest zu verletzen». Die Schwurgerichtskammer habe die Anklage zugelassen, teilte das Landgericht Trier am Freitag mit. Geplant sind zunächst Termine bis Ende Januar 2022 (Az. 8032 Js 35057/20.1 Ks).

Oberstaatsanwalt Peter Fritzen hatte Ende April gesagt, das Motiv des Mannes sei unklar. «Er hat im Wesentlichen behauptet, an Einzelheiten des Tatgeschehens keine Erinnerung zu haben.» Die Anklagebehörde ging damals davon aus, dass er aus persönlichen Motiven gehandelt habe. Er sei alleinstehend, arbeitslos, ohne festen Wohnsitz und offenbar durch seine persönlichen Lebensumstände frustriert gewesen, hieß es.
Über die Frage der Schuldfähigkeit werde das Landgericht Trier in der Hauptverhandlung entscheiden, sagte Fritzen. Der 51-Jährige konnte kurz nach der Tat festgenommen werden und sitzt in Untersuchungshaft.