Dreyer: Schulschließungen dringend vermeiden – Tarifverträge von Pflegepersonal gefordert

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Symbolbild; Fabian Strauch (dpa)

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich angesichts der Zunahme schwerer Corona-Erkrankungen und Engpässen in den Krankenhäusern für eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte ausgesprochen.

«Für eine langfristige Pflege-Strategie ist es wichtig, dass wir zu einer besseren Bezahlung kommen», sagte Dreyer der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Dazu brauchen wir allgemeingültige Tarifverträge.» Für die Menschen in den Pflegeberufen sei die Zunahme der schweren Verläufe eine «enorme Belastung».

Das Gesundheitssystem in Rheinland-Pfalz sei so gut wie möglich vorbereitet. «Wir haben die Zahl der Intensivbetten verdoppelt und über 2000 Pflegekräfte qualifiziert.» Mit der generalistischen Ausbildung werde zudem ein gemeinsamer Ausbildungsgang für Kranken-, Kinder- und Altenpflege geschaffen und damit Pflegeberufe attraktiver gemacht. «Ein weiterer Baustein ist die Übernahme und Delegation von ärztlichen Aufgaben, die den Beruf auch finanziell attraktiver machen.»

Zwar gebe es erste Anzeichen, dass sich die Dynamik der Infektionen abschwäche. Aber: «Die Lage bleibt ernst.» Frühestens am Montag lasse sich ablesen, ob und wie der zum 2. November eingeführte Teil-Lockdown wirke. «Der Schlüssel für den Erfolg in der Pandemiebekämpfung bleibt das Verhalten von jedem und jeder einzelnen», mahnte die Ministerpräsidentin.

Die Diskussion um Schulschließungen halte sie «aktuell für falsch», sagte Dreyer. Sie seien in Rheinland-Pfalz keine Hotspots der Infektionen. Und: «Wir haben in einem großen Kraftakt viele Bereiche des öffentlichen Lebens geschlossen, damit Kitas und Schulen offen bleiben können, weil wir schmerzlich erfahren haben, wie sehr viele Kinder und ihre Familien in der Zeit der Schulschließung gelitten haben.» (dpa)

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5 Kommentare

  1. Frau Dreyer kann ja viel für die Pflegekräfte fordern, jedoch ist es nicht nur die Bezahlung die diesen anspruchsvollen Beruf unattraktiv machen! Vor allem die Rahmenbedingungen sind echt zum k……! 12 Tage Woche, Einspringen im Frei, Mindestens 3 Schichtsystem…. Und dann noch mehr Aufgaben der Ärzteschaft übernehmen? Ich denke, die wissen nicht viel von diesem Beruf! Klatschen beim ersten Lockdown und später wird über einen Minibonus schon gestritten! Sind wir ehrlich, – in den nächsten 5-10 Jahren wird sich nichts Grundlegendes ändern und ich rate jedem hiervon ab!

    • Genau, sie brauchen mehr Personal. Und die Schulen, die armen Kinder, jeden Tag in diesem Virusloch zu sitzen. Sie wollte das bestimmt nicht tun ohne Abstand. Das Letzte

    • @Philipp Dahm, in allen Punkten gebe ich dir recht.Habe selbst 20 Jahre in dem Beruf gearbeitet bis zum Ruhestand. Anfang der politischen Coronapandemie schreibt die Pflegekammer pensionierte Fachkräfte an, sich zu melden. Allerdings sind überwiegend davon Risikoleute. Damals bekam man schon wenig Anerkennung. Hauptsache, egal ob man gesund oder krank war, Hauptsache der Personalspiegel stimmte.

  2. Ja Frau Dreyer, dann machen Sie doch mal. Wer hat denn das Tarifsystem überall in Deutschland ausgehöhlt, mit Minijobs und ähnlichem Unsinn? die SPD mit Schröder und co.
    Immerhin ist das Maasmänchen ein Mann von Welt und international aufgestellt.
    Als deutscher Aussenminister trägt er Londoner Designerbrillen und der Bundeswehr zum 65. Geburtstag gratuliert er mit dem Foto eines belgischen Soldaten. Das passt gut zum Gesamtbild von der SPD.

  3. Die sogenannte Politik von Frau Dreyer besteht eigentlich einzig daraus, irgendwelche Verbesserungen zu fordern aber selber nie die Lösung aufzuzeigen, wie diese umgesetzt werden sollen.
    So kann sie sagen, sie habe sich für sogutwiealles eingesetzt, obwohl sie weiss dass das Meiste nie realisiert wird und auch von ihr nicht beeinflusst werden kann. Eine Politik der leeren Worthülsen.
    Ich vermute allerdings sie hat eine gute Chance, wieder Ministerpräsidentin zu werden, weil sich in dem von ihr verwalteten Regierungsschlendrian sehr viele bequem eingerichtet haben.

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