Die geplanten 35 Großpfarreien im Bistum Trier sind vom Tisch. Nach einer Intervention aus Rom habe man sich nun statt eines «starken Schnitts mit einer grundlegenden Neuaufstellung» für «eine behutsamere Entwicklung» entschieden, sagte der Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg am Samstag in Trier. Nach Beratungen mit diözesanen Räten und Leitungsgremien in den vergangenen Tagen solle nun die Idee verfolgt werden, die derzeit 172 Pfarreiengemeinschaften im Bistum zu neuen Pfarreien zu fusionieren. Die bislang geplanten 35 Großpfarreien sollten dann als «pastorale Räume» verstanden werden.
«Wir behalten das Ziel weiter im Auge, weite pastorale Räume in den Blick zu nehmen, aber wir wollen auch den Bedürfnissen von vielen Menschen nach pastoraler Nähe nachkommen», sagte von Plettenberg. Rom hatte das Bistum Trier bei seiner Pfarreienreform ausgebremst: Der Schritt von derzeit insgesamt knapp 890 kleinen Pfarreien in 172 Pfarreiengemeinschaften auf 35 Großpfarreien sei als «zu groß» angemahnt worden, sagte der Generalvikar.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann sagte zu der römischen Intervention: «Ich bin ernüchtert, aber ich kann nicht sagen, wir sind gescheitert mit der Umsetzung der Synode.» Die Strukturreform sei nur ein Teil der Synodenbeschlüsse im Bistum von 2016, mit der die Diözese Trier sich neu aufstellen will.
Eigentlich sollten die ersten 15 der 35 neuen Großpfarreien bereits Anfang dieses Jahres an den Start gehen. Die Reform war nach Beschwerden Ende November 2019 in Rom zur Überprüfung ausgesetzt worden. Das Bistum Trier zählt knapp 1,4 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland.