86-Jährige im Garten erschossen – So äußert sich der Angeklagte zum “Jagdunfall“!

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Der Angeklagte steht mit dem Rücken zu einem Schild, an dem die sitzungspolizeiliche Verfügung angebracht ist. Foto: Andreas Arnold

DALBERG. Mit einem Ortstermin ist am Mittwoch der Prozess gegen einen Jäger fortgesetzt worden, der bei einer Jagd eine 86-jährige Frau getötet haben soll. Am Ortsrand von Dalberg (Kreis Bad Kreuznach) begaben sich Prozessbeteiligte, Zuschauer und Pressevertreter in einem steil abfallenden Waldstück an die Stelle, an der im November 2018 ein heute 61 Jahre alter Jäger bei einer Drückjagd einen Schuss abgegeben haben soll, der die Frau in ihrem Garten traf und tötete. Vorgeworfen wird ihm fahrlässige Tötung.

Der Angeklagte äußerte sich am Mittwoch erstmals zur Sache und schilderte das Geschehen als Jagdunfall. Er habe zunächst auf Wildschweine geschossen, berichtete er. Als ein getroffener Frischling umgekehrt sei, habe er erneut auf das Tier gezielt und sei dabei abgerutscht. Dann sei der Schuss in Richtung des hangabwärts gelegenen Grundstücks der Frau gefallen, «den ich nicht abgeben wollte», sagte der Mann. Die Staatsanwaltschaft hatte in der Anklage erklärt, der Jäger habe entgegen der Vorgaben des Jagdleiters hangabwärts geschossen und so fahrlässig gehandelt.

Der Jäger berichtete weiter, er sei wenig später zu einem von einem Hund gestellten Wildschwein gegangen und dabei an der auf der Treppe liegenden Frau vorbeigekommen. Er habe dies aber nicht im Zusammenhang mit der Jagd gesehen. Erst kurz darauf sei er zurückgekehrt und habe den Jagdleiter informiert. «Und dann gingen – auf Deutsch gesagt – die Lampen aus.» Zwei weitere Prozesstermine am Amtsgericht Bad Kreuznach sind angesetzt.

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