Nach Kritik: Theaterstück über Tanja Gräff abgesagt

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TRIER. Nach der Ankündigung des Theaters Trier, ein Stück über Tanja Gräff und den Umgang der Medien und Öffentlichkeit mit der Thematik auf die Bühne zu bringen, hagelte es in den sozialen Netzwerken Kritik am Vorhaben.

Die Mutter von Tanja Gräff sei in die Planungen involviert, hieß es auf der Pressekonferenz. Lokalo.de-Leser hatten der Redaktion jedoch andersweitige Nachrichten geschrieben. Auf Anfrage von lokalo.de reagierte nun der Intendant des Theaters, Karl Sibelius und sagt die Uraufführung im Mai 2017 ab.

In einer Email an die Redaktion heißt es: „Ich musste als Intendant davon ausgehen, dass die Informationen, die mein Schauspieldirektor bei der Pressekonferenz gegeben hat (Die Mutter ist involviert und hat nichts dagegen) auch abgesichert sind.“

Dies sei allerdings nicht der Fall gewesen. Man habe bei Frau Gräff angefragt, diese habe allerdings keine Rückmeldung gegeben.

Aus Respekt vor der Familie Gräff macht Sibelius nun von seinem Recht gebrauch, die Veranstaltung nicht auf den Spielplan zu setzen.

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8 Kommentare

  1. Ja, wie kann man auf eine solche Idee kommen………sorry, aber das Theater in meiner Stadt, mein früherer Arbeitgeber, macht wirklich keine gute Figur mehr……..

  2. Wo liegt denn das Problem bei dem Stück? Das ganze war doch ein öffentlicher Fall, die Details sind bis zum Gehtnichtmehr durch die Presse gegangen, da war auch ein Gutteil Voyeurismus dabei – aber wenn die Kunst sich mit diesen Reaktionen auf den Fall befasst und damit, was in einer Stadt vorgeht, wo so was passiert, dann soll es ein Skandal sein? Erstmal Gehirn einschalten, bevor man sich aufregt, würde ich sagen. Ein Theater, das sich so erpressbar macht durch seichte öffentliche Stimmungsmache, das macht keine gute Figur.

  3. Schade, mich hätte das Stück interessiert. Lothar Kittstein ist ein guter Autor für dieses Stück. Vor Stimmungsmache in den sozialen Netzwerken zu kapitulieren, ist einfach traurig.

    • Dabei ging es in dem Stück doch wohl gerade um den Umgang der Medien mit diesem Fall… Inzwischen sind die sozialen Netzwerke ja auch in gewisser Weise zu einem Teil davon geworden. Der Protest von der Seite macht es also auch nicht gerade besser.
      Wobei man natürlich auch sagen muss, dass die Zustimmung von Fr. Gräff absolute Bedingung ist und das ohne diese in der Tat inakzeptabel wäre.

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