TRIER. Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen beenden die Saison mit einem 34:22 (19:9)-Kantersieg gegen den einzigen Absteiger Kirchhof und demonstrieren dabei vor allem in der ersten Halbzeit ihre Stärke. Emotional geht es nach der Partie zu: Spielführerin Judith Derbach und Esther Mohr werden tränenreich verabschiedet, beide beenden ihre sportliche Laufbahn. Am Sonntagmorgen verabschiedeten sich die Spielerinnen Richtung Mallorca zur Abschlussfahrt.
Mit einer Demonstration der eigenen Stärken haben die Trierer-Bundesliga Handballerinnen die Spielzeit 2015/2016 beendet und den einzigen sportlichen Absteiger Kirchhof mit einer 34:22-Pleite auf die Heimreise geschickt. „Wir haben eine fast perfekte erste Halbzeit gespielt und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Trainerin Cristina Cabeza im Anschluss an die Partie und ergänzte: „Ich bin sehr glücklich, dass ich heute jede Spielerin aufs Feld schicken konnte.“
Die Freude über den bereits vorher feststehenden Klassenerhalt und einem „grandiosen Abschluss, nach einer sehr schlechten ersten Saisonhälfte“ war allen Beteiligten anzumerken. Gleichzeitig übten sich die Trierer Verantwortlichen auch in Demut: „Wir wissen, dass wir durch den Rückzug einiger Team auch Glück hatten. Die Leistungen der letzten Wochen und Monate lassen wir uns aber nicht kaputt reden. Wir haben eindrucksvoll bewiesen, dass wir in diese Liga gehören“, gab MJC-Vorstand Jürgen Brech zu Protokoll.
Inklusive des Kantersieges gegen Kirchhof vor fast 800 Zuschauern in der heimischen Arena gewannen die Miezen sieben der letzten zehn Partien, holten zwei Unentschieden und mussten sich nur in Zwickau geschlagen geben. So liest sich die Bilanz einer Top-Mannschaft, die gegen Kirchhof vor allem in der ersten Hälfte ein wahres Feuerwerk abbrannte, den Gästen nicht den Hauch einer Chance ließ. In der Defensive aggressiv und mit vielen Ballgewinnen, in der Offensive war Lucia Weibelova zunächst nicht zu stoppen. Über 4:1 (9.) setzten sich die Miezen kontinuierlich weiter ab, führten nach einer Viertelstunde bereits mit 11:5 und bauten diese Führung bis zur Halbzeit auf 19:9 aus.
Die Messe zu diesem Zeitpunkt gelesen, der Widerstand der Gäste gebrochen und die Moselanerinnen wie im Rausch: Trainerin Cabeza wechselte munter durch, ein Bruch im Spiel gab es an diesem Abend nicht. Am Ende stand ein, auch in der Höhe verdienter, 34:22-Sieg auf der Anzeigetafel, der bei der anschließenden Verabschiedung von Judith Derbach und Esther Mohr ins Hintertreffen geriet. Beide Spielerinnen beenden ihre sportliche Laufbahn, wurden emotional verabschiedet. „Zwei solche Spielerinnen zu verlieren, trifft mich als Trainerin sehr hart“, sagte Cabeza und ergänzte: „Sie sind zwei Vorbilder für junge Spielerinnen, was man alles mit harter Arbeit erreichen kann. Beide waren immens wichtig für uns, werden uns spielerisch und vor allem menschlich sehr fehlen.“
Mit Derbach verlieren die Moselanerinnen nicht nur ihre Spielführerin, sondern auch eine der Identifikationsfiguren im Verein. Die 29 Jahre alte Rechtsaußen – seit 2007 im Verein – schaffte über die zweite Mannschaft den Sprung in die Bundesliga, „ging mit Kampf und Einsatz immer voran.“ Mohr wagte vor drei Jahren den Sprung aus Konz in die Bundesliga, etablierte sich als Spielmacherin und steckte auch nach der zweiten Schulteroperation nicht auf. „Es ist ein herber Verlust. Beide haben sehr, sehr viel für den Verein getan“, sagte Brech.