Bildquelle: Christian Becker
TRIER. Wie Lokalo.de vor zwei Tagen berichtete, hat das Bistum Trier dem Betreiber des Jugendhauses in Konz-Hamm unter dem Vorwurf des Vetragsbruches gekündigt. Der ehemalige Betreiber des Hauses, Christian Becker, vermutet jedoch ganz andere Absichten des Bistums und widerspricht der Darstellung des Trierer Bistums vehement.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
“Betreiber widerspricht Bistumsdarstellung
Finanzielle Gründe spielen wohl die Hauptrolle
Das Geschäft mit den Flüchtlingen…
Dem Betreiber des Jugendhauses Konz-Hamm wurde fristlos gekündigt. Dieser widerspricht vehement der vom Bistum verbreiteten Darstellung, dass ein Verstoß gegen den vertraglich vereinbarten Nutzungszweck vorliegt.
Nun wird vermutet, dass hinter der Kündigung andere Gründe stecken.
Spurensuche
Es gab von Seiten des Bistums keine Einigung mehr, seitdem der Betreiber, Herr Christian Becker, (der seit 2006 im Auftrag des Bistums Jugendunterkünfte in Konz-Hamm, Gillenbeuren und St. Jost betreut) statt den Jugendlichen, alleinreisende Flüchtlingskinder in der Einrichtung untergebracht hat.
„Durch die Flüchtlingskinder wittert das Bistum nun eine Kapitalchance, traurig aber wohl wahr. „
Der Versuch zur Einigung
1.500 € Pacht und den Verzicht auf den vom Bistum subventionierten Teil (250,00 € /mtl.) hat der Betreiber Christian Becker für die Zeit der Flüchtlingsunterbringung angeboten. Damit wäre das Thema der abgemachten Subventionierung durch Kirchensteuermittel für das 250m2 große, ehemalige Pfarrhaus mehr als erledigt gewesen. Dazu kommen erhebliche Vorleistungen für die Anpassung des Betriebs im Vorfeld der Belegung. Das alles hat dem Bistum nicht gereicht – fast 1.000 € liegen aktuell zwischen Angebot und Forderung, was für den Betreiber und 5-fachen Familienvater Christian Becker nicht zu stämmen gewesen wäre.
„Die Wahrheit ist oft hässlich. Das Bistum möchte aus der Not ein Geschäft machen“ sagt Betreiber Christian Becker ernüchtert und zitiert dabei eine hochrangige Mitarbeiterin dieser Instanz mit den Worten: „Wir wissen, welche Beträge bei diesem Thema gerade aufgerufen werden“.
Seit dem Einzug der Flüchtlingskinder hat sich das Interesse des Bistums schlagartig geändert und der noch bis 2021 laufende Vertrag ist nun laut Bistum „obsolet“. Weiter heißt es in der Pressemeldung vom 18.02.16 “die Unterbringung von Flüchtlingen wird von öffentlicher Hand finanziert…“ Und genau durch diese Finanzierung aus öffentlicher Hand möchte sich jetzt das Bistum Trier bereichern und kündigt dem langjährigen Betreiber Christian Becker eiskalt und fristlos. Dabei ist das Bistum selbst nur Pächter und nicht Eigentümer der Immobilien.
„Es war wohl sehr naiv zu denken, dass das Bistum andere Wertevorstellungen vertritt, als eine Kapitalgesellschaft“
Der Schock und die Enttäuschung sitzen tief
„Seit Jahren gibt es Schwierigkeiten mit dem Bistum“, so Becker. Das Jugendhaus Gillenbeuren wurde 2015 aus baulichen Gründen geschlossen, ohne dass das Bistum seiner vertraglichen Pflicht zur Instandsetzung nachgekommen wäre. Die Finanzierung neuer Sanitäranlagen auf dem Jugendzeltplatz St. Jost lässt seit langem auf sich warten, da das Bistum die vertraglich zugesicherten Rücklagen für Baumaßnahmen in den Jugendhäusern nicht freigibt. Der Betreiber Christian Becker hat die Instandsetzungskosten, die für den Einzug der Flüchtlingskinder notwendig waren, alleine getragen.
Seinen Vertragspartner auf Einhaltung des Vertrages zu verklagen, hat Becker bisher nicht gewagt. „Für mich kommt Vertrag von vertragen. Einen solchen Streit vor Gericht auszutragen ist immer die schlechteste und langwierigste Lösung auf Kosten derer, die auf Hilfe angewiesen sind“ erklärt Becker seine Sicht.
Wie es jetzt weitergehen soll, weiß er nicht. Der fristlosen Kündigung hat er widersprochen. Mehr als 40 Seiten fasst alleine der Schriftverkehr zwischen den Vertragspartnern seit Dezember 2015. Genützt hat es bisher nichts.
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Kyllburg, 19.02.16
Christian Becker
Die Mietpreise steigen derzeit bei Wohnungen auch Hotels ins Uferlose. Ein Hotelbett in Konz für Flüchtlinge und die Miete pro qm Wohnfläche sind unserer Meinung völlig realitätsfern. Man sollte ortsübliche Preise ansetzen. Trotz allem ist der Pachtpreis in diesem Fall günstig, das bezahlt man schon oft genug für nur eine Wohnung.
Wundert sich eigentlich niemand über die katholische Kirche in der Flüchtlingsfrage? Die fordern sehr viel, was natürlich vom steuerzahlenden Bürger gezahlt werden soll. Hier in Trier gibt es reichlich Leerstand, z.B. das ehemalige Priesterseminar. Wieso hilft die Kirche nicht?