Die Betriebe in der Region Trier sind zu Jahresbeginn 2015 überwiegend mit ihrer Geschäftslage zufrieden. 40 Prozent berichten von einer guten, 49 Prozent von einer befriedigenden und nur 11 Prozent von einer schlechten Betriebskonjunktur. 38 Prozent der Befragten haben 2014 ihren Umsatz gesteigert, lediglich 23 Prozent mussten Umsatzrückgänge hinnehmen. Das meldet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier. An ihrer aktuellen Konjunkturumfrage haben sich 165 regionale Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche mit 15 000 Beschäftigten beteiligt.
Vor allem wegen der höheren mittelfristigen Erwartungen ist der IHK-Konjunkturklimaindikator auf aktuell 121 Punkte gestiegen (Herbst 2014: 113 Punkte). Werte über 100 signalisieren ein positives Konjunkurklima. Während sich Optimisten und Pessimisten vor vier Monaten in der Umfrage noch die Waage hielten, erwarten aktuell 26 Prozent der Befragten bessere, 60 Prozent gleich bleibende und lediglich 14 Prozent schlechtere Geschäfte im weiteren Jahresverlauf.
Deutlich verbesserte Exporterwartungen
In der Industrie haben sich die Geschäftserwartungen deutlich aufgehellt. Das verarbeitende Gewerbe hat sich im Jahresendquartal über eine steigende Zahl an Auftragseingängen gefreut, insbesondere aus dem Ausland. Es hat deshalb auch deutlich verbesserte Exporterwartungen für 2015. 32 Prozent der Exportbetriebe sind laut der IHK-Umfrage optimistisch gestimmt, nur 11 Prozent rechnen mit sinkenden Ausfuhrziffern.
Sorgenfalten beim Bedarf an Facharbeitern
Parallel zu den gestiegenen Geschäftserwartungen äußern die Betriebe auch wieder eine leicht positive Investitionsneigung. Im Herbst war hier noch Zurückhaltung zu spüren. Ähnliches gilt für die Beschäftigungsplanungen: 23 Prozent der regionalen Unternehmen wollen 2015 mehr Personal einstellen, lediglich zehn Prozent befürchten, sich von Mitarbeitern trennen zu müssen. Angesichts 6000 fehlender qualifizierter Arbeitnehmer, so die Berechnungen des IHK-Fachkräftemonitors, kommt der betrieblichen Fachkräftesicherung eine herausgehobene Bedeutung zu. Dies zeigt aus Sicht der IHK auch ein Blick auf die zentralen Konjunkturrisiken. Jeweils 55 Prozent der Befragten nennen hier den Fachkräftemangel und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Faktor.
Wirtschaftspolitik erzeugt Gegenwind
Wachstumsfördernd wirken derzeit neben dem schwachen Euro vor allem die weiterhin sehr niedrigen Zinsen sowie stark gesunkene Rohölpreise. „Für die Region Trier ist die Konjunktur-Ampel während des vierten Quartals 2014 von Gelb auf Grün gesprungen – durchaus etwas überraschend. Das ist aber weltwirtschaftlichen Faktoren und den Anstrengungen der Unternehmen geschuldet. Die deutsche Wirtschaftspolitik erzeugt derzeit leider Gegenwind“, kommentiert IHK-Volkswirt Matthias Schmitt die Konjunktur-Umfrageergebnisse. „Nach Ansicht der Unternehmen wird die regionale Wirtschaft 2015 insgesamt moderat wachsen.“