Mainz. Kriminelle nutzen zunehmend künstliche Intelligenz (KI), um Menschen in Rheinland-Pfalz zu täuschen und finanziell zu schädigen. Wie das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz mitteilen, nehmen die Betrugsfälle, bei denen KI gezielt eingesetzt wird, deutlich zu.
Durch moderne Technologien lassen sich Stimmen, Bilder, Videos und Texte täuschend echt imitieren – teilweise sogar in Echtzeit. Ziel der Täter: Vertrauen erschleichen, um an Geld, Passwörter oder persönliche Daten zu gelangen.
„Kriminelle nutzen immer raffiniertere Methoden: Mithilfe künstlicher Intelligenz fälschen sie Stimmen, um sich als hilfsbedürftige Familienmitglieder auszugeben und ihre Opfer um viel Geld zu betrügen“, warnt die Verbraucherzentrale.
Alle Altersgruppen im Visier
Die Behörden betonen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen betroffen sind. Jüngere Menschen werden häufig über soziale Netzwerke kontaktiert – Täter geben sich mithilfe KI-generierter Bilder oder Stimmen als Gleichaltrige aus oder versuchen, sie durch sexuelle Erpressung (Sextortion) zu bedrohen.
Auch Erwachsene sind verstärkt Ziel von Schockanrufen, Enkeltricks oder Liebesbetrug („Love Scamming“) –inzwischen oft unterstützt durch KI. Die täuschend echten Stimmen simulieren Notlagen, emotionale Bindungen oder finanzielle Not, um Opfer zur sofortigen Überweisung zu bewegen.
So funktionieren die KI-Tricks der Täter
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Stimmen-Imitation: KI kann aus wenigen Sekunden Tonaufnahme eine Stimme nachbilden – etwa die eines Kindes oder Partners.
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Gefälschte Nachrichten & Fotos: KI-generierte E-Mails oder WhatsApp-Verläufe wirken glaubwürdig, stammen aber von Betrügern.
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Manipulierte Videos (Deepfakes): Sogenannte Deepfakes zeigen Prominente oder angebliche Finanzberater in gefälschten Videos, um betrügerische Angebote zu bewerben oder Druck aufzubauen.
So schützen Sie sich vor KI-Betrug
Die Polizei und Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz geben konkrete Tipps:
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Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – auch nicht bei vermeintlich vertrauten Stimmen.
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Beenden Sie verdächtige Gespräche sofort und rufen Sie die Person über eine bekannte Nummer zurück.
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Geben Sie niemals spontan Daten oder Zugangscodes weiter.
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Veröffentlichen Sie keine privaten Fotos oder Videos leichtfertig im Netz.
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Sprechen Sie mit Familie und Freunden über diese Maschen – und vereinbaren Sie Notfallkennwörter.
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Überweisen Sie kein Geld, bevor Sie die Echtheit überprüft haben.
Im Verdachtsfall gilt: Anzeige erstatten bei der Polizei und die Verbraucherzentrale informieren.
🌐 Weitere Informationen und Hilfe
Mehr Informationen, aktuelle Warnungen und Beratung finden Sie unter:
👉 www.polizei-beratung.de
👉 www.verbraucherzentrale-rlp.de


















