Trier: Training im Stadtbus – 17 Seniorinnen und Senioren bestehen „Rollatorführerschein“

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Foto: SWT Trier

TRIER – Mit großem Engagement haben 17 Seniorinnen und Senioren aus dem Stadtteil Feyen/Weismark sich der Aufgabe gestellt, mit über 80 Jahren noch einmal einen “Führerschein” zu machen.

Die Pfarrgemeinde St. Matthias organisierte mit Gundula Braun vom Seniorentreff „Die flotten Älteren“ und mit Unterstützung durch den Ortsvorsteher Dirk Steffens im Pfarrzentrum Clara-Viebig-Straße ein Rollator-Training. Ziel der praxisnahen Schulung war es, die Teilnehmenden für den sicheren Umgang mit dem Rollator im Alltag zu sensibilisieren.

Ein besonderer Schwerpunkt des Kurses lag auf dem sicheren Verhalten am und im Stadtbus. In Kooperation mit den SWT übten die Teilnehmenden unter realistischen Bedingungen das kontrollierte Einsteigen mit dem Rollator über Rampen, niedrige bis höhere Einstiege, das sichere Positionieren und Festhalten während der Fahrt sowie das gefahrlose Aussteigen.

Das erfahrene Team von Gundula Braun begleitete die Übungen zusammen mit Elke Marx und Reinhold Mergen aus der Abteilung Fahrbetrieb der Stadtwerke Trier. Gemeinsam wurden wichtige Verhaltensregeln für Fahrgäste mit Rollatoren geübt. Höhepunkt war dann eine Runde mit einem neuen SWT-Elektrobus. Viele Seniorinnen und Senioren waren aus Angst vor einem Sturz viele Jahre nicht mehr Bus gefahren und wunderten sich nun über das leise, bequeme Fahrzeug. Auch nach wenigen Versuchen stellte das sichere Ein- und Aussteigen keine Hürde mehr da.

Elke Marx von den SWT-Verkehrsbetrieben hat wichtige Tipps für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste: „Setzen Sie sich sicher hin und aktivieren Sie die Bremse an Ihrem Rollator. Halten Sie sich immer fest, damit Sie nicht die Balance verlieren.“ Ihr Kollege Reinhold Mergen ergänzt: „Scheuen Sie sich auch nicht, Unterstützung anzufordern. Wir bilden unsere Kolleginnen und Kollegen regelmäßig im Umgang mit Rollstuhl und Rollator aus.“

„Der Rollatorführerschein ist nicht nur ein Training, sondern bringt den Teilnehmenden ein Stück Lebensqualität“, freut sich Kursleiterin Gundula Braun. „Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer – die Älteste ist übrigens 94 Jahre alt – gewinnen Sicherheit, Selbstvertrauen und neue Mobilität.”

Ortsvorsteher Dirk Steffens und Gundula Braun haben gemeinsam mit den Stadtwerken schon das nächste Ziel vor Augen: ein weiteres Rollatortraining in St. Matthias. Interessierte können sich gerne anmelden bei Frau Braun per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 0170 6875759 anmelden.

Infokasten


Nützliche Tipps zum sicheren Busfahren

  • Einstieg:
    • Fahrgäste mit einem Rollstuhl sollten sich im Haltestellenbereich gut sichtbar positionieren und den Fahrerinnen und Fahrern des heranfahrenden Busses oder auch anderen Fahrgästen ihren Mitfahrwunsch signalisieren. Alle SWT-Busse verfügen über eine absenkbare Niederflurtechnik und Klapprampen, die in der zweiten Tür eingebaut sind. In den großzügig gestalteten Multifunktionsbereichen der Fahrzeuge ist ausreichend Platz für mindestens einen Rollstuhl/Rollator vorhanden.
  • Im Bus:
    • Für die Sicherheit im Fahrzeug sollte der Rollstuhl oder Rollator im Multifunktionsbereich mit dem Rücken zur Fahrtrichtung an die vorhandenen Rückhalteeinrichtungen positioniert und die Bremsen am Rollstuhl/Rollator festgestellt werden. Niemals sollte man sich auf den Rollator setzen, sondern immer fest auf einen Sitz. Man sollte sich jederzeit festhalten.
    • Beim Haltewunsch sollte immer die blaue Taste für Rollstühle und Kinderwagen gedrückt werden. Die Tür geht dann nicht selbstständig zu und der Bus wird abgesenkt.
  • Ausstieg:
    • Zeit lassen! Der Bus fährt nicht los, ehe der beeinträchtigte Fahrgast nicht ausgestiegen ist. Erst aufstehen, wenn der Bus schon steht.
    • Beim Aussteigen nach links und rechts schauen und festhalten. Fahrgäste mit Rollator sollten rückwärts austeigen, damit die Vorderräder des Rollators nicht in die Lücke zwischen Fahrzeug und Bordstein rutschen können.
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