Tufa-Anbau: Olewiger fand mit „Tufatopolis“ zum Handwerker-Beruf

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Luke Hoffmann steht im Tufa-Anbau unter dem von ihm und seinen Kollegen gebauten Flachdach. Foto: Presseamt Trier

TRIER. Wenn es ein Material gibt, das Luke Hoffmann durch sein bisheriges Leben begleitet hat, dann ist es Holz. „Es ist ein toller Rohstoff und es hat mir schon immer Spaß gemacht, damit zu arbeiten“, erzählt der 23-Jährige.

Schon als Kind und Jugendlicher werkelte er herum: In der Waldorfschule lernte er den Umgang mit Werkzeug und das Bearbeiten von Holz und bei „Tufatopolis“, der Kunstbaustelle, bei der gesägt, gehämmert und gebaut wird, war er mit großem Eifer dabei – zunächst als Teilnehmer und später sogar als Betreuer. Vor einigen Jahren noch direkt an der Tufa gelegen, zog der Abenteuerspielplatz um ins Schammatdorf nach Trier-Süd, weil der Platz an der Tufa für den gerade im Bau befindlichen Tufa-Anbau gebraucht wurde.

Kürzlich ist Luke Hoffmann an seine ehemalige Wirkungsstätte an der Tufa zurückgekehrt – und zwar als Zimmerer im dritten Lehrjahr. Noch im Mai wurde er von der Handwerkskammer Trier zum Lehrling des Monats ausgezeichnet. Am Tufa-Anbau war Luke mit seinen Kollegen von der Zimmerei Tschickardt für das Flachdach verantwortlich: „Wir haben die Dachbalken montiert und anschließend die OSB-Platten darauf verlegt. Es war eine große Fläche und wir mussten die bestehende Stahlkonstruktion beim Bau des Daches beachten“, erzählt der Olewiger.

Auch wenn er die Arbeit mit Holz schon immer toll fand, die Ausbildung als Zimmerer war bei Luke nicht automatisch gesetzt: „Nach dem Abi wollte ich eigentlich studieren, ich habe aber nicht den richtigen Studiengang für mich gefunden. Ich bin dann anderthalb Jahre gereist und habe anschließend Praktika beim Forstamt, einer Schreinerei und einer Zimmerei gemacht.“ Bei der Zimmerei bewarb er sich um eine Lehrstelle und wurde genommen. Für ihn genau das Richtige, da er, wie er sagt, ein „praktischer Mensch“ ist. Seine Freundin studiert Jura – für ihn nicht vorstellbar. Den ganzen Tag im Büro sitzen – das wäre nichts für Luke. Wenn Arbeit im Büro, so sagt er, dann mit Praxisbezug, also Planungen machen und später raus zur Baustelle.

Wenn das Theater ab Herbst 2026 im Tufa-Anbau spielt, möchte Luke auch gerne eine Vorstellung unter dem von ihm mitgebauten Dach besuchen: „Ich gehe gerne ins Theater und habe auch bei Aufführungen meiner jüngeren Geschwister schon beim Kulissenbau geholfen“, erzählt er.

Der Tufa-Neubau dient dem Theater während dessen Sanierung, die voraussichtlich im Herbst 2026 beginnt, als Ersatzspielstätte für den Tanz und das Schauspiel. Danach steht er der Tufa und damit der freien Szene zur Verfügung, die schon seit langem mehr Platz benötigt. Die Erweiterung, die auf dem ehemaligen Tufatopolis-Gelände realisiert wird, umfasst neben einem Foyer auch einen großen Veranstaltungssaal mit 380 Sitz- oder bis zu 600 Stehplätzen. Der Neubau ist insgesamt knapp 900 Quadratmeter groß und kostet rund 13 Millionen Euro. Das Land fördert ihn mit 7,45 Millionen Euro. (Quelle: Stadt Trier)

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