Rheinland-Pfalz: Sexualdelikte in Freibädern – Zahlen, Fakten & Täterprofile!

2
Eingangsbereich eines öffentlichen Freibads in Rheinland-Pfalz, umgeben von Bäumen und Wiesen, Symbolbild für Diskussionen rund um Sicherheit und Besucherzahlen.
Blick auf den Eingangsbereich eines Freibads in Rheinland-Pfalz — hier treffen Sommerfreude und Sicherheitsdebatte aufeinander. (Foto: Symbolbild)

Die Schlagzeilen der vergangenen Tage waren eindeutig: In einem hessischen Freibad sollen mehrere Jugendliche mit Migrationshintergrund eine Frau sexuell belästigt haben. Binnen Stunden dominieren Meldungen und Talkshows das Thema. Für viele Menschen scheint damit ein Gefühl bestätigt: Freibäder werden zu unsicheren Orten, vor allem durch junge Männer aus fremden Kulturkreisen.

Doch was sagen die nüchternen Zahlen? Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz hat auf Lokalo.de-Anfrage aktuelle Daten veröffentlicht. Diese zeichnen ein differenziertes Bild, das überraschender ist als viele Schlagzeilen vermuten lassen.

Zahlen, die beruhigen – und gleichzeitig beunruhigen

Die Gesamtzahl der Straftaten in Freibädern und an Badestellen in Rheinland-Pfalz ist zwischen 2022 und 2024 kontinuierlich gesunken: von 765 Fällen (2022) über 641 (2023) auf 515 Fälle im Jahr 2024. Auch die Zahl der Sexualdelikte nahm ab: von 56 (2022) auf 45 (2024).

Unter diesen 45 Fällen im Jahr 2024 waren 19 sexuelle Belästigungen, 10 Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern, 7 exhibitionistische Handlungen, 4 Verletzungen des Intimbereichs durch Bildaufnahmen („Upskirting“) und 3 Vergewaltigungen.
Fazit: Ein massenhafter „Kollaps der Sicherheit“ lässt sich statistisch nicht belegen. Aber: Jede einzelne Tat ist eine zu viel.

Wer sind die Täter?

Im Jahr 2024 wurden 39 Tatverdächtige für Sexualdelikte in Freibädern in Rheinland-Pfalz ermittelt, alle männlich. Zwei Drittel waren über 21 Jahre alt, sieben Jugendliche (14–17 Jahre) und drei Kinder unter 14.

19 Tatverdächtige waren Nichtdeutsche — ein Anteil von 49 %, also deutlich über ihrem Bevölkerungsanteil in Rheinland-Pfalz (ca. 14 %). Diese Überrepräsentation ist statistisch auffällig und darf nicht ignoriert werden.

Realität statt Verharmlosung: Meist junge Männer mit Migrationshintergrund

Gerade in der öffentlichen Wahrnehmung spielt die Herkunft der Täter eine große Rolle. Viele bekannte Fälle der letzten Jahre betreffen Gruppen junger Männer mit Migrationshintergrund. Diese Realität prägt das Sicherheitsgefühl von Familien, Frauen und älteren Badegästen stark.

Es wäre fatal, diese Fakten zu verschweigen. Ja, es gibt eine überproportionale Beteiligung junger Männer mit Migrationshintergrund an Übergriffen. Gründe dafür können vielschichtig sein: patriarchale Strukturen, massive Integrationsdefizite, ein geringes Unrechtsbewusstsein – um nur einige zu nennen.

Doch: Pauschale Stigmatisierungen helfen nicht. Die Ursachen müssen differenziert betrachtet und als Auftrag verstanden werden — für gezielte Prävention, Integration und konsequente Strafverfolgung. Mehr News aus Rheinland-Pfalz

Warum fühlen wir uns trotzdem unsicher?

Viele Menschen empfinden Freibäder heute als unsicherer. Medienpsychologen sprechen von der „Verfügbarkeitsheuristik“: Einzelne, emotional aufgeladene Fälle prägen sich stärker ein als Statistiken. Nicht jede Belästigung wird angezeigt — oft aus Scham oder Misstrauen gegenüber Behörden. Das Dunkelfeld bleibt groß.

Lösungsansätze: Ehrlichkeit statt Verharmlosung

Mehr Sicherheitspersonal, niedrigschwellige Meldewege, Sozialarbeit und konsequentes Durchgreifen auch der Justiz sind zentrale Maßnahmen, um das Vertrauen zurückzugewinnen. Vertrauen entsteht nicht durch Schönreden, sondern durch klare Worte, sichtbare Sicherheit und spürbare Konsequenzen.

Fazit: Zwischen Gefühl und Statistik

Die Statistik zeigt: Die Sicherheitslage in Freibädern in Rheinland-Pfalz hat sich verbessert. Dennoch bleibt das Unsicherheitsgefühl real, gerade bei sexuellen Übergriffen, die oft mit migrantischen Jugendlichen in Verbindung gebracht werden.

Jede Tat ist eine zu viel. Statistiken helfen, aber sie ersetzen nicht das individuelle Sicherheitsbedürfnis. Ehrlichkeit, Aufklärung und Konsequenz sind der Weg, um Vertrauen in Freibäder zurückzugewinnen — fernab von Alarmismus, aber ohne Relativierung.

(Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag ist eine Analyse. Er verbindet aktuelle Zahlen, Hintergrundinformationen und die Einschätzung des Autors, um die Situation in Freibädern differenziert einzuordnen und gesellschaftliche Zusammenhänge aufzuzeigen)

Vorheriger ArtikelTrier Nord: Roonstraße ab Freitag wieder offen – Franz-Georg-Straße bleibt gesperrt!
Nächster ArtikelTrier: Wegfall von Parkplätzen in der Güterstraße

2 Kommentare

  1. ich habe kein Verständnis dafür, dass diese Täter weiterhin in Deutschland leben dürfen. Sofortige Ausweisung ist die einzig richtige abschreckende Maßnahme

  2. Nicht alle Übergriffe werden polizeilich erfasst, weil sie nicht gemeldet werden. Die tatsächliche Anzahl ist vermutlich ein Vielfaches der Gemeldeten.

Schreibe einen Kommentar zu saronni Antwort abbrechen

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.