Mett-Misere! Bundesamt warnt vor Verzehr von „Schweinehackfleisch zum Rohverzehr“

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Foto: dpa

BERLIN. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat in seinem aktuellen Zoonosen-Monitoring 2023 alarmierende Ergebnisse veröffentlicht. Die beliebte deutsche Frühstücksdelikatesse – gewürztes „Schweinehackfleisch zum Rohverzehr“ – könnte gefährlicher sein, als viele ahnen. Bei Untersuchungen wurden krankmachende Keime wie Shiga-Toxin-bildende E. coli (STEC) und Salmonellen gefunden. Besonders brisant: Diese Bakterien können bei empfindlichen Menschen schwerwiegende Erkrankungen auslösen.

Was wurde gefunden? 

Das Zoonosen-Monitoring 2023 untersuchte insgesamt 318 Proben von gewürztem Schweinehackfleisch, das in Form von Mett oder Hackepeter roh verzehrt wird. Dabei wurden in 11 Proben STEC-Bakterien nachgewiesen. Diese Keime können nicht nur akute Darmentzündungen verursachen, sondern bei Kindern sogar zu einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) führen, das in vielen Fällen mit akutem Nierenversagen einhergeht.

Doch das ist nicht alles: Eine Probe enthielt Salmonellen, die besonders häufig Infektionen beim Menschen hervorrufen. Für Verbrauchergruppen wie Kinder, Schwangere, ältere Menschen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann der Genuss eines vermeintlich harmlosen Mettbrötchens gefährliche Folgen haben.

Risikogruppen in Gefahr: Wer sollte Mett lieber meiden?

Aufgrund des hohen Risikos empfiehlt das BVL dringend, dass Schwangere, Kleinkinder und ältere Menschen komplett auf den Verzehr von rohem Schweinehackfleisch verzichten. Die gefährlichen Keime können durch den Rohverzehr ohne vorheriges Erhitzen direkt in den Körper gelangen. Für diese Risikogruppen ist dies besonders gefährlich, da ihr Immunsystem weniger widerstandsfähig ist.

Mett: So schützen Sie sich vor Gesundheitsrisiken

Für alle anderen gilt: Beim Umgang mit rohem Hackfleisch ist äußerste Sorgfalt geboten! Beachten Sie diese Tipps, um das Risiko von Infektionen zu minimieren:

  1. Kühl lagern: Hackfleisch sollte direkt nach dem Kauf in den Kühlschrank und bei unter 4 °C gelagert werden.
  2. Schnell verzehren: Rohes Schweinehackfleisch sollte noch am Tag des Kaufs verzehrt werden, da sich Keime bei längerer Lagerung vermehren können.
  3. Hygiene wahren: Küchenutensilien, Hände und Arbeitsflächen nach dem Kontakt mit rohem Hackfleisch gründlich reinigen, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.
  4. Haltbarkeitsdatum beachten: Hackfleisch ist leicht verderblich und darf nach Ablauf des Verbrauchsdatums keinesfalls mehr verzehrt werden.

Ein Mettbrötchen, das Leben verändern kann

Was so harmlos aussieht, könnte zu ernsten Konsequenzen führen. STEC-Bakterien und Salmonellen können nicht nur akute Beschwerden hervorrufen, sondern bei bestimmten Bevölkerungsgruppen zu schweren Komplikationen führen. Das beliebte Mettbrötchen könnte sich für manche als fataler Snack entpuppen.

Hintergrund: Was ist das Zoonosen-Monitoring?

Das Zoonosen-Monitoring untersucht jährlich das Auftreten von Krankheitserregern in Tieren, Schlachtkörpern und Lebensmitteln. Für den Bericht 2023 wurden insgesamt 4.416 Proben entnommen, von denen 2.477 Bakterien-Isolate auf Krankheitserreger und Antibiotikaresistenzen getestet wurden. Ziel der Untersuchungen ist es, Verbraucher rechtzeitig über Risiken zu informieren und lebensmittelbedingte Infektionen zu vermeiden.

 

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3 Kommentare

  1. Welcher Idiot isst rohes Schweinefleisch ??

    Wenn, dann, allenfalls Rinderhack…, vor meinen
    Augen, vom Metzger meines Vertrauens, durch
    die Mühle gedreht…

  2. So ist es … beim Metzger meines Vertrauens.
    Und bitte nicht, wer soll die Preise beim „Fachhandel“ bezahlen.
    Qualität statt Quantität.
    Vor der Überflutung von Diskountern und Billigmärkten gängige Praxis.
    Da gab’s noch den guten Sonntagsbraten vom Metzger und während der Woche weniger Fleisch und Wurst, und … hurra wir leben trotzdem noch.

    Zur Beruhigung, ich bin KEIN Vegetarier!

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