KOBLENZ/SAARLOUIS. Im Prozess um einen tödlichen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim 1991 in Saarlouis hatte der Angeklagte (52) kürzlich einen früheren Bekannten schwer beschuldigt – dieser hat die Vorwürfe nun zurückgewiesen.
Am Montag sagte der 51-jährige Ex-Bekannte als Zeuge vor dem Oberlandesgericht Koblenz aus. Er wies die Behauptung des Angeklagten zurück, dass er – und nicht der Angeklagte – die Initiative zu dem Anschlag ergriffen und den Brand gelegt habe. Der 51-Jährige sagte aus, dass er nach einem Kneipenabend nach Hause gegangen sei und erst am folgenden Tag von dem Brandanschlag erfahren habe.
In einer Einlassung hatte der Angeklagte kürzlich angegeben, zwar selbst bei dem Brandanschlag dabei gewesen zu sein, aber eine passive Rolle eingenommen zu haben. Die Anklage wirft dem 52-Jährigen vor, den Brand aus rassistischer Gesinnung gelegt zu haben.
Er steht seit November 2022 wegen Mordes in einem Fall sowie versuchten Mordes in 20 Fällen vor dem OLG Koblenz. Bei dem nächtlichen Brandanschlag vor mehr als drei Jahrzehnten war der 27 Jahre alte Asylbewerber Samuel Yeboah aus dem westafrikanischen Ghana nach schwersten Verbrennungen gestorben.
















