KAISERSLAUTERN. Ein besseres Drehbuch für die emotionale Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga hätten sich die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern gar nicht ausdenken können. Der späte 2:1-Sieg gegen Aufstiegsanwärter Hannover 96 im Saison-Auftaktspiel am Freitagabend ließ den Betzenberg wie zu besten Bundesligazeiten erbeben und die Spieler ins Schwärmen geraten.
„Das war wieder superdramatisch, typisch Betze. Wir sind einfach ein geiles Team“, sagte Stürmer Terrence Boyd.
Mit seinem Treffer in der 92. Minute bescherte Kevin Kraus dem Aufsteiger gleich zum Saisonstart die ersten drei Punkte. „Wir haben unser Herz auf dem Platz gelassen und viel Mentalität gezeigt“, sagte der Siegtorschütze und lobte die Unterstützung der Fans: „Was man hier bewegen kann, hat man schon in den letzten Wochen der vorigen Saison gespürt. Man spürt, was der FCK der Region bedeutet. Wenn man hier vor vollem Haus alles reinhaut, kriegt man das direkt zurück.“
Gut 40 000 Zuschauer machten die Zweitliga-Rückkehr des viermaligen deutschen Meisters nach vier Jahren zu einem stimmungsvollen Festtag. Dennoch bremsten Spieler und Verantwortliche die Euphorie. „Man braucht jetzt nicht in Jubelstürme auszubrechen. Das waren drei Punkte von 40, die wir holen wollen“, sagte Matchwinner Kraus.
Auch Kaiserslauterns Geschäftsführer Thomas Hengen wusste die 90 intensiven Minuten richtig einzuordnen. „Ein perfekteres Ende kannst du dir zum Auftakt natürlich nicht wünschen, aber wir müssen schon anerkennen, dass ein Punkt für Hannover verdient gewesen wäre. Sie haben uns in der zweiten Halbzeit gezeigt, wie man in der 2. Liga Fußball spielt“, betonte Hengen. Ähnlich fiel die Bewertung von Trainer Dirk Schuster aus. „Dass es am Ende zu drei Punkten gereicht hat, war etwas glücklich, das muss man ehrlicherweise gestehen“, sagte der 54-Jährige.
Mit dem Auftritt seiner Mannschaft gegen einen ambitionierten Gegner war Schuster aber sehr zufrieden. „Wir müssen über die Körperlichkeit kommen, wenn wir solch technisch guten Mannschaften auf Augenhöhe begegnen wollen. Das geht nur über die Gemeinschaft, über Zweikämpfe, über Laufstärke und über viel taktische Disziplin. Das haben wir gegen Hannover geschafft“, lobte der FCK-Coach und fügte hinzu: „Wir sind natürlich glücklich und stolz, dass wir die ersten drei Punkte der Saison einfahren konnten und alle FCK-Fans im Stadion und an den Fernsehgeräten glücklich in die Nacht schicken konnten.“