
AHRBRÜCK. Bundeskanzler Olaf Scholz hat knapp neun Monate nach der Flutkatastrophe im Ahrtal die stark getroffene Ortsgemeinde Ahrbrück besucht.
Der SPD-Politiker sprach am Dienstag eine gute Stunde mit Betroffenen und informierte sich über ein Konversionsprojekt, bei dem auf dem Gelände einer Fabrik bis zu 160 neue Wohneinheiten entstehen sollen. Begleitet wurde er von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD).
Landesinnenminister Roger Lewentz, Wirtschaftsministerin Daniela Schmidt (FDP) und Umweltministerin Karin Eder (Grüne) sowie die neue Landrätin des Kreises Ahrweiler Cornelia Weigand (parteilos) und Ortsbürgermeister Walter Radermacher (Bürgerverein) waren auch dabei. Zuvor hatte Scholz Bad Münstereifel in Nordrhein-Westfalen besucht, das bei der Sturzflut im vergangenen Sommer ebenfalls stark beschädigt wurde.
Der 92 Jahre alte Erich Holzky ist sichtlich gerührt über den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Ahrbrück. Fast neun Monate nach der Flutkatastrophe mit 134 Toten lebt Holzky längst wieder in seinem Haus. Er hatte Glück, das Wasser stand nur im Untergeschoss. Er habe sechs Wochen bei seinem Sohn gewohnt und dieser alles geregelt, so dass er zurückkehren konnte, erzählt der betagte Senior.
Dieter Hupperich, der am Dienstag auch am Gedenkstein in der Ortsmitte von Ahrbrück auf den Kanzler wartet, sagt: «Er soll sich das Elend ruhig mal angucken.» Der 80-Jährige ergänzt aber sogleich: «Es ist aber schon gut geholfen worden.»
Obwohl die freiwillige Feuerwehr in der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 seine Straße evakuiert habe, sei er mit seiner Frau im Haus geblieben, berichtet Hupperich. «Das war ein Fehler.» Die beiden mussten im eigenen Haus bis auf den Speicher hinauf, um den Wassermassen zu entkommen. «Das Wasser hatte noch nie so hoch gestanden.» Inzwischen kann er zumindest wieder im ersten Stock wohnen, mit einer provisorischen Küche in einem der ehemaligen Kinderzimmer.
Nicole Hupperich-Hoffmann ist mit ihrer Tochter (7) und ihrem Sohn (5) gekommen, weil die Kinder die Polizei sehen wollen, die den Kanzler, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Ministerpräsidentin Malu Dreyer (alle SPD) und die anderen Politiker begleitet. In ihr Haus können sie noch nicht zurück, sie wohnen einige Kilometer entfernt bei Bekannten zur Miete.
Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal sind 134 Menschen ums Leben gekommen, 9 davon in Ahrbrück. Etwa 260 Häuser in der Ortsgemeinde mit ihren 1200 Einwohnern wurden beschädigt, mehr als 20 mussten abgerissen werden. Betroffen waren auch Campingplätze und zwei Vereinshäuser, eines wurde von den Wassermassen weggespült.
Von den bei der Sturzflut rund 750 Verletzten stammten etwa 20 aus Ahrbrück, sagt Ortsbürgermeister Walter Radermacher (Bürgerverein). Dazu kämen aber ganz viele seelische Wunden. «Für alle Bürger und die, die mithelfen, ist es ganz wichtig zu sehen, dass das weiterhin auf dem Tisch liegt – und zwar relativ weit oben», sagt er über Scholz‘ Besuch.
Die neue Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) sieht in dem Besuch des Kanzlers «ein wichtiges Zeichen» und freut sich über die Aufmerksamkeit für die ganze Region. «Es ist noch so viel aufzubauen, und es gibt noch so viele Fragen», sagt sie. Dazu gehöre etwa eine Sonderbau- und Sonderhandelszone, «die nicht mehr so realitätsnah erscheinen und so wichtig wären».
Der Kanzler spricht mit ehrenamtlichen Helfern und Betroffenen, stellt Fragen und erkundigt sich nach dem Stand des Wiederaufbaus. Robert Freisberg aus dem Innenministerium in Mainz erläutert ihm, wie auf einem Fabrikgelände mit rund 4,1 Millionen Euro vom Land rund 150 neue Wohneinheiten entstehen sollen. «Das ist ein Angebot nicht nur für Ahrbrück, sondern fürs ganze Ahrtal.»
In nur einem halben Jahr habe geklärt werden können, dass dies technisch und wirtschaftlich möglich sei. «Sonst dauert das zwei Jahre», sagt Freisberg. Die Halle werde 2023 abgerissen, 2024 könnten dann voraussichtlich die Bauarbeiten beginnen. Für die Grundstücke auf der Wiese davor könnten noch in diesem Jahr Bauanträge gestellt werden. Für den Wiederaufbau der beiden gemeindeeigenen Brücken übergibt Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) Bürgermeister Radermacher 693 000 Euro Fördergeld.
Die Bundesregierung habe das Ahrtal nicht vergessen, versichert der Kanzler nach dem Besuch laut einer Mitteilung der Staatskanzlei. Deshalb sei er trotz der angespannten Weltlage in die Flutgebiete von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gekommen.
Soh Olaaaaff watt mache mer dann wei ? Eisch hann absolut kaan Ahnung !?
Na was wohl, einen besorgten Eindruck, wahrscheinlich hat sein Presseberater empfohlen sich dort mal sehen zu lassen und ein paar werbewirksame Fotos zu machen
Ich finde es eher überraschend und erstaunlich, dass die sich da überhaupt noch hintrauen. Letztendlich ist Dreyer als Geschäftsführerin hierzulande voll verantwortlich für den katastrophalen Ablauf. Auch für die zögerliche Abwicklung und zahlreichen Schikanen der Betroffenen ist die verantwortlich.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wiederaufbau-im-ahrtal-noch-immer-ganz-am-anfang-17797366.html
Oha, ein Reichsbürger. Dreyer als Geschäftsführerin zu bezeichen ist sowas von entlarvend ….
Da haben Sie einen Moment nicht aufgepasst und die Maske ist gefallen.
@IM Mosel
Sie haben sich als „IM“ entlarvt. Eindeutig ein „Schläfer“ der Stasi.
Die Malu wurde doch von dem Wahlvolk als „Geschäftsführerin“ eingesetzt, Sie hat die Herrschaft ja nicht geerbt. Wieso hilft sie den Leuten im Ahrtal nicht und warum übernimmt sie nicht die Verantwortung für das Drama im Ahrtal, das unter ihrer Verantwortung passiert ist?
Es gibt ja auch Geschäftstellen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesch%C3%A4ftsstelle
Auch alles Reichsbürger Du intellektuelle Leuchte?