Nur noch „Lost Place“ – Neuer „Arbeitskreis“ soll ExHaus-Gebäude wieder in den Fokus rücken

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Foto: Rathaus-Zeitung Trier

Zugewuchert, einsam – verlassen! Es ist seit langem kein schönes Bild, welches das Trierer Ex-Haus im Trierer Norden, unweit des Nordbades abgibt. Einst ein Ort der lebhaften Kultur, der Zusammenkunft unterschiedlichster Generationen und Menschen, egal welcher Herkunft oder Fähigkeiten, glänzt das Gelände des Ex-Hauses mittlerweile nur noch im „lost place“ Charakter. Seit 2019 ist das Gebäude aufgrund von baulichen Mängeln geschlossen – ein Ort in Trier der schmerzlich fehlt.

In der vergangenen Woche beschloss der Trierer Stadtrat nun, mit einem knappen Ergebnis von 26 Ja- zu 24 Nein-Stimmen, die Einrichtung eines Arbeitskreises zum ExHaus-Gebäude. Der Arbeitskreis soll das Gebäude selbst nun wieder in den Fokus der Debatte setzen, sodass es wieder als Jugend- und Kulturzentrum genutzt werden könne. „Wir dürfen nicht zusehen, wie das Exhaus weiter zerfällt“, appelliert Dominik Heinrichs von den Trierer Grünen.

Foto: SE / lokalo

Was sieht der beschlossene Antrag vor?

Der beschlossene Antrag sieht vor, dass der dezernatsübergreifende Arbeitskreis ab dem zweiten Quartal mindestens vierteljährlich zusammenkommt. Die Stadtratsfraktionen sollen bis zu zwei Personen in das Gremium entsenden können. Ebenso ist der Ortsbeirat Trier-Nord einzubinden. Die einzelnen Sitzungen sollen unterschiedliche Schwerpunkte haben. Die Zuarbeit der Stadtverwaltung soll themenbezogen aus den einzelnen Dezernaten erfolgen.

Als mögliche Themen der Sitzungen schlagen die Grünen unter anderem den aktuellen baulichen Zustand des Gebäudes mit den Mängeln und den Sanierungskosten, mögliche Nutzungs- und Betreiberkonzepte sowie weitere Schritte samt Zeitfenster vor.

Foto: lokalo.de (se)
Kontroverse Debatte im Stadtrat – SPD und FDP zeigten sich ablehnend

Die Fraktionen im Stadtrat diskutierten kontrovers über den Antrag der Grünen: Während Linke und CDU Unterstützung mit dem Ziel signalisierten, die Sanierung des Gebäudes wieder in den Mittelpunkt zu rücken, zeigten sich SPD, FDP, UBT und die FRAKTION ablehnend.

SPD und FDP betonten, Priorität müsse die Herrichtung des Schießgrabens als Übergangslösung für die weggefallenen Exhaus-Räume haben. „Hier ist bislang nicht viel passiert, und die Gebäude sollten in diesem Sommer eigentlich fertig sein“, monierte Julia Bengart (SPD). UBT und die FRAKTION waren der Auffassung, die Beratungen zum Exhaus-Gebäude im Ausschuss reichten aus, es brauche dafür keinen eigenen Arbeitskreis. Dessen Befürworter setzten sich dann aber mit einer knappen Mehrheit von zwei Stimmen durch.

Die zuständige Dezernentin Elvira Garbes sagte, die Verwaltung suche nach Lösungen und es würden bereits Gespräche geführt. Mehr könne man zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.

(Hauptquelle: Rathaus-Zeitung Trier – „Exhaus-Gebäude wieder im Fokus“ von Björn Gutheil)

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8 Kommentare

  1. Abreißen und Sozialwohnungen bauen. Das Sanieren eines so alten Schinkens macht keinen Sinn mehr und durch einen neuen sozialen Wohnungsbau könnte ein wenig der Druck vom ohnehin angespannten Wohnungsmarkt genommen werden.

  2. @EinMensch

    Dann bist du wohl nicht aus Trier oder hattest nie schöne Erlebnisse dort?

    Wenn das ExHaus abgerissen wird bauen die höchstens überteuerte Wohnungen für die Luxemburger..

    • @John
      Ich und meine beiden Schwestern SIND aus Trier und keine von uns hat jemals ein „EX-HAUS“ benötigt, um „Spass“, oder „schöne Erlebnisse“ gehabt zu haben.
      Dafür gab es immer noch eine Menge Diskos (welche fast komplett verschwunden sind…) und sonstige Gelegenheiten, um eine wunderschöne, spassige Jugendzeit gehabt zu haben.
      Die „Gäste“ des Ex-Hauses? Keine Ahnung – skurrile Jugendliche, mit denen „Normalos“ nix zu tun haben wollten?
      Abreissen und Wohnungen bauen – der Stadtrat Trier wollte doch den „sozialen Wohnungsbau“ fördern – los gehts….
      Abgesehen davon, sind es allenfalls DEUTSCHE PENDLER, welche IN Luxemburg arbeiten und z.T. neue Wohnungen in der Zurmaiener Str. bezogen…..neidisch?

  3. @EinMensch

    1. Das Exhaus gehört zu Trier! Es war nicht nur Treffpunkt für die jüngere Generation, sondern hat auch viel für die Förderung Kinder einkommensschwacher Familien getan.

    2. In dieser Lage würden nie Sozialwohnungen, sondern im Gegenteil Wohnungen des „gehobenen Preissegment“ gebaut. Siehe Gelände des ehemaligen Quartier Feuvier ein paar Meter weiter.

  4. Von mir aus kann der Kasten abgerissen werden. Das ganze Gelände war vor seiner Schließung eh nur eine Anlaufstelle für Linke.
    Abreisen und neuen Wohnraum schaffen.

      • Ist das so? Eher nein, weil die Jugend bereits seit Jahren alternativen gefunden den hat. Für das gleiche Geld, was eine Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes Kisten würde, könnte man die Jugend kulturell über Jahre besser, zielgerichteter und vor allem schneller fördern als die Sanierung es machen könnte.
        Und es würde mich auch nicht wundern, wenn das Publikum sich bei einem toll sanierten Gebäude ohnehin ändern würde.

  5. Man sollte sich schon mal an den Anblick dieser „Lost places“ gewöhnen , wenn unserer Regierung weiter im Eiltempo unsere Wirtschaft gegen die Wand fährt haben wir davon bald mehr als Genug !

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