Exhaus-Verein stellt Tätigkeit ein: Stellungnahme der Stadt Trier

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TRIER. Mit Beschluss des Insolvenzgerichts Trier vom 11. September 2020 ist das Eigenverwaltungsverfahren des Exzellenzhaus e.V. beendet worden. Die Stadtverwaltung Trier nimmt dazu in einer Mitteilung wie folgt Stellung:

Seit fast 50 Jahren ist das „Exhaus“ für viele unverzichtbarer Bestandteil der Jugendarbeit. Die Stadt Trier hat die Entwicklung der vergangenen Tage und Wochen innerhalb des laufenden Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung des Trägervereins Exhaus e.V. deshalb mit zunehmender Sorge begleitet.

In den letzten zweieinhalb Jahren wurde mit den entsprechenden Beschlüssen des Stadtrats versucht, den Träger nach Kräften zu unterstützen und den Verein zu retten. Dazu zählte eine Sonderzuwendung von insgesamt rund 200.000 Euro in den Jahren 2018 und 2019 sowie die durchgehende, weitere Förderung aller laufenden Projekte im Verbund mit anderen Fördergebern auch während des coronabedingten Lockdowns. Da nach derzeitiger Kenntnis weitere Förderungen nicht wie geplant vereinnahmt werden konnten, reichte dies aber leider nicht aus, um den Betrieb abzusichern. Eine Förderung der Stadt setzt aber voraus, dass die Angebote beim Träger auch ausfinanziert sind.

Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Elvira Garbes hat die Nachricht, dass die Geschäftstätigkeit des Vereins eingestellt werden muss, mit großem Bedauern aufgenommen: „Mit den Beschlüssen des Stadtrates, attraktive Ersatzräume am Schießgraben für die Jugend(kultur)arbeit des Exhauses herzurichten, hatte ich für Trier und insbesondere die Trierer Jugend zuletzt auf einen positiven Ausgang gehofft. Dass es nun anders kommt, schmerzt uns sehr.“

Die Stadt Trier hat gemeinsam mit Insolvenzverwalter Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt bereits eine Lösung auf den Weg gebracht, um die Arbeit des Hortes fortzuführen. Wichtig ist Bürgermeisterin Elvira Garbes insbesondere, dass es hier keine Betreuungslücken für die betroffenen Eltern gibt. Elvira Garbes: „Zusätzliche Belastungen sind den Familien insbesondere nach den Einschränkungen des Betreuungsbetriebs in der Coronazeit nicht zuzumuten.“ Die Stadt hofft, dass den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Übergang in die neue Trägerstruktur gut gelingt.

Auch für die Fortsetzung des Fan-Projekts gibt es aussichtsreiche Pläne des Insolvenzverwalters, die die Stadt Trier unterstützt.

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29 Kommentare

  1. Na klar, mit großem Bedauern wird jetzt sicherlich Wohnraum für Leute mit Geld geschaffen und wieder ein Stück Kultur in den Boden gestampft….Trier wird immer armseliger. Menschlichkeit und Soziales interessiert Herrn Leibe mitnichten.

  2. @Liese Müller

    Ja da sieht man wo die Stadt Trier die Prioritäten setzt. Ich denke gerne an die später 60er/frühen 70er im ExHaus zurück.

  3. Super!
    Nordbad weg!
    Das Gelände für Luxuswohnungen
    in gehobenen Preissegment inkl.
    solcher Appartements.
    Das versiffte Gemäuer restaurieren,
    die großen Räumlichkeiten als Gallerie,Vernissagen)evtl.Kleinkunst,Musik.
    Belle Etage Restaurationen, Speiserestaurant (bitte keine Burger
    Fingerfood) ec.
    Dazu Lounge und Bar.
    Das ganze bitte wie in Zūrich,Starnberg ec.eingezäunt bewacht,man möchte unter sich bleiben.
    Voila!!

  4. Das ist echt der Hammer .
    Das ist eine Blamage,die Politiker in Trier sind nicht fähig dazu das Exhaus zu halten .?!?!?
    Wenn die Stadt das nicht hinbekommt dann fordere ich jeden der damit zu tun hat auf zurück zu treten.
    Ex-Haus war nicht nur zu 100% Integration fördernd, sondern auch für alle sozial schwachen Kindern,Jugendliche und sogar für erwachsene eine Anlaufstelle.
    Mann hat bei Behördengänge mit den ausländischen Jugendlichen Geholfen ,auch für viele Eltern war das ex-Haus eine Hilfe.
    Mal von sozial schwachen abgesehen sind da auch Kinder die aus sehr gutem Haus gekommen sind da rumgelaufen .
    Wisst ihr eigentlich was für einen Schaden damit verursacht wird auf Jahrzehnte lang gesehen . ??
    Das ist der zweite fette Bock.
    Sieht man sich mal die Baustellen (Straßenbau)in und um Trier an,zum verrückt werden.
    Das ist ganz klar die Schule der politik.
    Ich werde bei den nächsten Wahlen nicht die cdu noch die spd wählen.
    Die linken oder grünen, von mr aus noch afd hauptsache diese deppen räumen ihre Schreibtische.

  5. Helft mir bitte zu verstehen, warum man locker aus dem Ärmel 40 Millionen Euro ins Stadt-Theater stecken will (und kann), aber das Ex-Haus lässt man hinten runter fallen? Ein Irrsinn ist das! Ich wette, das Ex-Haus hatte in guten Jahren mehr Besucher als das Theater. Zudem würde es mich übrigens interessieren, was die Theater-Angestellten (öffentlicher Dienst) in der langen Corona-Pause ohne Vorstelungen so gemacht haben? Durften die wochenlang bei vollem Gehalt Urlaub machen? Vielleicht können mir die sprechenden Mülleimer eine Antwort geben…

    • Weil im Theater einige sich wichtig nehmende Menschen austauschen können. Sie sind gut situiert. Sehen und gesehen werden, darum geht es doch. Das geht im Exhaus nicht. Da geht es nur um Randgruppen, die es anscheinend nicht Wert sind. Die Schere geht weiter auseinander, anstatt zusammen.

    • Hier können wir auch noch die achso wichtige Egbert-Schule nennen. Für das Geld würde man ein neues Exhaus bekommen, aber, wer will das schon?

    • Das Theater steht auf einer Stufe mit dem GEZ-Propagandafunk, das Ex-Haus dagegen stand für Bürgerkommunikation von Individuum zu Individuum. Staatspropaganda verdrängt Mund-zu-Mund-Propaganda.

  6. Da sollte der Multi Insolvenzverwalter sich mal was einfallen lassen! Hat sich doch bei der Nürburgring Insolvenz die Taschen richtig voll gemacht! Könnte hier doch mal aus Dankbarkeit für diesen dicken Deal versuchen ehrenamtlich was auf die Reihe zu bekommen und das ex Haus retten!

  7. Die Insolvenzverschleppung der BRD interessiert hierbei wohl niemanden.. aber wenn das Exhaus ein paar Schulden hat wird es eingestellt.. verrückte Welt .. armes Trier 🙁

  8. warum können hierfür nicht Millionen und Milliarden aus dem Nichts erschaffen werden? . (Fiat Money) für Rettungen der „to big to fail Unternehmen, die sich nur selbst bereichern, kann locker gemacht werden, aber keinen Cent für Vereine die den Menschen helfen !? und die Masse redet noch immer von Demokratie und Volksvertretern.. in einem Irrenhaus hat das Exhaus wohl keinen Platz..

  9. @Hans Wader

    Sie stellen hier interessante Fragen!

    “ warum man locker aus dem Ärmel 40 Millionen Euro ins Stadt-Theater stecken will (und kann), aber das Ex-Haus lässt man hinten runter fallen? “

    Ja warum wohl? Jugendliche und Kinder haben hier In Trier KEINE Lobby.

    “ Zudem würde es mich übrigens interessieren, was die Theater-Angestellten (öffentlicher Dienst) in der langen Corona-Pause ohne Vorstelungen so gemacht haben? Durften die wochenlang bei vollem Gehalt Urlaub machen? “

    Ja natürlich. In meinem Bekanntenkreis ist ein subventionierter Schauspieler des Theaters. Der findet übrigens die Einschränkungen/Auswirkungen von Corona nicht so schlimm. Kein Wunder, wenn die Kohle weiter kommt. Angesprochen auf die zahlreichen Menschen, die erhebliche Einbussen hinnehmen müssen oder gar ihren Job verlieren, zuckte er nur mit den Schultern.

    @ Ex-haus Kind

    “ Ich werde bei den nächsten Wahlen nicht die cdu noch die spd wählen. “

    DAS ist genau die richtige Schlussfolgerung!! Alles andere bringt nämlich hier gar nichts. Erinnern sollte man an dieser Stelle auch an die „grosszügige“ Abfindung durch die Stadt Trier an den früheren Leiter des Stadttheaters Sibelius.

  10. Sehr sehr traurig! Jetzt nimmt die Stadt ihre Bürger schon mit den Blitzern aus und es reicht noch nicht mal fürs Exhaus.
    Tja anscheinend ist Trier die Kultur nicht wichtig. Oder nur diese womit sich Schotter machen lässt.
    Armes Trier. Also das bekommt selbst das Saarland besser hin??

  11. Leider wurde mein Kommentar von gestern nicht hier aufgeführt.Dies sagt alles über die Situation in Trier aus.
    Geld ist fuer alles da, aber Personen wie L.. u G. stehen Grossinvestoren oder Gastronomen naehe als unserem Kapital Kinder u Jugendlichen.
    Beschämend.

  12. Wie schon oben erwähnt, für die Freuden des kleinen Mannes oder Kindes ist kein Geld da!!!! Zuerst die Eishalle zerstören(Eishockey-Hasser Bernarding als Auftraggeber), jetzt das Ex Haus! Wie gesagt fürs Stadttheater stehen mit Folgekosten über 100 Millionen( gerechnet auf 10 Jahre) zur Verfügung! Erbärmliche Entscheidungen des Stadtrates!

  13. bin unbeteiliegt und hab keine Ahnung.
    Aber ich mich würde schon interessieren was denn genau mit den beschriebenen 200k angestellt wurde (ist ja jetzt auch nicht so wenig für 2 Jahre).
    bzw. welche Ausgaben hier getätigt werden jährlich, um das Ding am laufen zu halten und was genau das Delta ist.
    Gibt es hierzu nähere Informationen?

    Ohne die Info Vergleiche anzustellen finde ich zumindestens schwierig und scheint mir rein emotional motiviert.

  14. Liebe Jugendliche,

    hier könnt ihr nur durch eine Abstimmung mit den Füssen eine Änderung bewirken.
    Zieht weg aus Trier und tut dies kund, dann werden die Trierer Spiesser schon merken dass man mit einem verschuldeten Theater voller Drückerposten keine Jugend halten kann.
    Ich wohne seit über 30 Jahren in Trier und muss leider sagen: Es ging immer nur eine Richtung: Abwärts…

    • einfach mal auf die Ex- Haus Seite gehen und schauen….ist ja nicht nur ein Verantstaltungsort gewesen sondern ein sozialer Verein der für Kinder und Jugendliche war….wenn man unbeteiligt ist, sollte man dann auch nicht dazwischen grätschen…ist meine Meinung dazu.

      40. Mio und mehr an ein Theater zu geben welches reinste Misswirtschaft betrieben hat, ohne sozialen Hintergund, ist eher zu hinterfragen als 100k pro Jahr in 2018 und 100k in 2019. Im soziallen Bereichen udn Förderung der Kinder und Jugendliche wird eben scheinbar immer hinterfragt was da so teuer sein kann…..unmöglich ist das. Schließlich ist hier ein Hort und Personal welches nunmal nicht von Luft und Liebe leben kann, rechne mal Gehälter aus dann kommt man schnell auf 100k im Jahr!!!!

      • Stimme voll zu. Aber, im Theater können sich die paar oberen Prozent von wichtig und noch wichtiger präsentieren. Es geht denen nicht um soziale Aspekte. Schauen sie sich den selbstsüchtigen Dezernenten dazu an. Das sagt doch alles.

  15. Politiker halt, Eigenpänse per Exellence…. aber dem Michel ist´s halt egal.
    Ganz Deutschland ist ein Selbstbedienungsladen……
    wie sagt der Luxembuerger “ geh futti „

  16. Wer hier die AFD als Wahloption darstellt tritt das Exhaus mit Füssen!

    Und ich finde es auch scheisse, aber statt dagegen zu wählen kann man sich auch selbst aktiv in die Politik einbringen, dann kann man sich besser und konstruktiver einbringen!!!

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