Trierer Feuerwehr: Gleicher Test für Mann und Frau

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Foto: dpa-Archiv

TRIER. Noch gibt es in Trier keine Frau, die zum Brand ausrückt. Ein reiner Männerhaufen ist die Trierer Berufsfeuerwehr jedoch nicht – so arbeiten Frauen in der Verwaltung und vor allem im Rettungsdienst.

In der Berufsfeuerwehr Trier ist keine Frau im Brandschutz tätig. Ob hierfür der sportliche Eignungstest verantwortlich ist, den jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau absolvieren muss, wurde vergangene Woche im Dezernatsausschuss III diskutiert.

Anlass der Diskussion war eine Anfrage der Grünen-Fraktion, die das Thema Frauen bei der Berufsfeuerwehr bereits Ende vergangenen Jahres auf die Agenda gesetzt hatte. Die Grünen regten an, den sportlichen Eignungstest nach Geschlecht zu differenzieren. Diesem Ansinnen erteilte Feuerwehrchef Andreas Kirchartz vergangene Woche eine deutliche Absage: Oberstes Ziel sei, dass alle unbeschadet aus den Einsätzen zurückkommen. Hierfür sei die körperliche Fitness von entscheidender Bedeutung. Es gebe im Einsatz keine „Schonstellen“. Alle Personen müssten in allen Funktionen eingesetzt werden können. Der Feuerwehrchef betonte, kein Geschlecht werde bei der Einstellung bevorzugt oder benachteiligt.

Ob die Anforderungen des Sporttests zu hoch für Frauen sind, ist schwer zu sagen. In den vergangenen Jahren bewarben sich lediglich vier Frauen auf eine Stelle als Feuerwehrbeamtin – keine schaffte es bis zum Sporttest. Dezernent Thomas Schmitt reagierte dennoch: Der alte Sporttest wird durch einen von der Sporthochschule Köln entwickelten, wissenschaftlich fundierten Eignungstest abgelöst, der bereits in vielen Städten Anwendung findet. Auch wenn der Test andere Aufgaben vorsieht, bleibt eines gleich: Er stellt gleiche Anforderungen an Frauen und Männer. Keine Berufsfeuerwehr in Deutschland, so der Dezernent, unterscheide beim Sporttest zwischen Frau und Mann.

Schmitt betonte, die Trierer Berufsfeuerwehr sei kein „reiner Männerbetrieb“. Neben dem Brandschutz bestehe diese auch aus dem Rettungsdienst und der Verwaltung. Bereiche, in denen Frauen tätig seien. Dennoch hofft er, dass es bald die erste Frau in Trier gibt, die zum Brandeinsatz ausrückt. Hoffnung macht ihm hier unter anderem, dass bei den Freiwilligen Feuerwehren und den Jugendfeuerwehren die Zahl der Frauen und Mädchen steigt. Auch biete man Praktika an und Schülerinnen könnten jedes Jahr in den Beruf der Feuerwehrfrau beim
Girls‘ Day reinschnuppern. „Wir freuen uns über jede weibliche Bewerbung“, so Schmitt.

Darüber hinaus möchte der Dezernent einen neuen Weg beschreiten, um Feuerwehrleute zu rekrutieren. Eine Änderung der Laufbahnverordnung ermöglicht es mittlerweile, auch Personal einzustellen, das keine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen hat. Stattdessen müssen vor der Grundausbildung ein Jahr lang Praktika im Handwerk gemacht werden. Schmitt möchte dies im nächsten Jahr mit zwei Personen erstmals ausprobieren. Ob sich hierfür mehr Frauen bewerben, wagt der Dezernent zu bezweifeln: „Wir sollten hier keine falsche Erwarungshaltung setzen.“

Schmitt rechnet unabhängig von der Geschlechterfrage in Zukunft mit Problemen bei der Rekrutierung, sofern sich die Besoldung nicht ändere. Eine Einschätzung die die Fraktionen teilten: Auch sie bemängelten die niedrige Bezahlung der Feuerwehrleute.

Björn Gutheil

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2 Kommentare

  1. Grüne sind also bereit, Menschen verbrennen oder ersticken zu lassen, um ihre Gleichmacherei praktizieren zu können. „Die Grünen regten an, den sportlichen Eignungstest nach Geschlecht zu differenzieren.“

    Körperliche Eignung ist eine Voraussetzung, im Feuerwehreinsatz Menschen retten zu können. Feuer interessiert sich nicht für Quoten.

    Es ist erschreckend, wie leichtfertig Grüne gewillt sind, sowohl Einsatzkräfte wie auch Bürger in Notlagen auf dem „Brandaltar“ ihren wirren Ideologien zu opfern.

  2. Ich habe mich schon lange gefragt wenn unsere tollen Jungs der Berufsfeuerwehr voll im Einsatz war warum fährt man nicht mit Fahrzeuginnen anstatt -Zeugen und einem/ einer Frauentruppe zum Brand raus oder warum ist da kein/ keine oder mmh diverser/ diverse Feuerwehr unterwegs? Die/ der oder das Feuerwehr ist das politisch, genderneutral korrekt? Ist Ihnen die Zusammensetzung eines Löschtrupps zu viel Arbeit mit paritätischer Besetzung aller Geschlechter wie: ndrogyner Mensch, androgyn, bigender – männlich und weibliche Merkmale verbindend
    weiblich
    Frau zu Mann (FzM)
    gender variabel – zwischen bzw. außerhalb der Geschlechter
    genderqueer, nicht-binär, weitere – Geschlechtsidentität nicht ausschließlich männlich oder weiblich
    männlich
    Mann zu Frau (MzF)
    weder noch, geschlechtslos
    Pangender/Pangeschlecht – keine fixe Geschlechtsidentität, zwischen bzw. alle Geschlechter parallel
    trans, transweiblich, transmännlich, Transmann, Transmensch, Transfrau, trans*, trans* weiblich, trans* männlich, Trans* Mann, Trans* Mensch, Trans* Frau, transfeminin, Transgender, transgender weiblich, transgender männlich, Transgender Mann, Transgender Mensch, Transgender Frau, transmaskulin, transsexuell, weiblich-transsexuell, männlich-transsexuell, transsexueller Mann, transsexuelle Person, transsexuelle Frau
    Intersexuell, Inter*, Inter* weiblich, Inter* männlich, Inter* Mann, Inter* Frau, Inter* Mensch, intergender, intergeschlechtlich, zweigeschlechtlich, Zwitter, Hermaphrodit – beide Geschlechtsmerkmale biologisch vorhanden
    Two Spirit drittes Geschlecht – eher im US-amerikanischen Kontext relevant: zwei in einem Körper vereinte Seelen (Nachfahren der US-amerikanischen Ureinwohner)
    Viertes Geschlecht – kein Geschlecht
    XY-Frau – Intergeschlechtlichkeit
    Butch – maskuliner Typ in lesbische Beziehung
    Femme – femininer Typ in lesbischer Beziehung
    Drag, Transvestit – zeitweise Änderung der äußeren Erscheinungsform (z.B. Make-up, Kleidung), Geschlechtswechsel
    Cross-Gender – Erscheinung und/oder Verhalten entgegen der kulturell spezifischen Geschlechterdefinition
    Arbeiten Sie mal an sich liebe Berufsfeuerwehr und übrigens „Danke Jungs“ das es Euch gibt

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