KOBLENZ. Wegen Schwarzarbeit mit einem Millionen-Schaden für die Sozialkassen hat das Landgericht Koblenz einen Bauunternehmer am Mittwoch zu drei Jahren Haft verurteilt. Zudem seien 4,4 Millionen Euro Wertersatz eingezogen worden, sagte ein Gerichtssprecher. Die Staatsanwaltschaft habe drei Jahre und drei Monate Haft gefordert. Es gab vier Angeklagte.
Der 50-jährige Bauunternehmer aus Andernach sowie zwei wegen Beihilfe Mitangeklagte hatten während des Prozesses die Zahlung von Schwarzlöhnen in bar in Millionenhöhe zugegeben. Einer der Mitangeklagten sei zu einem Jahr und sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Gegen zwei weitere Mitangeklagte seien die Verfahren gegen Geldauflagen eingestellt worden.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Hauptangeklagten vorgeworfen, rund fünf Jahre lang seine Mitarbeiter nicht «vollumfänglich» bei den Sozialversicherungen angemeldet zu haben. Diesen seien damit vom Januar 2008 bis Dezember 2012 etwa 27 Millionen Euro an Arbeitgeberanteilen entgangen. Zugleich sei den Beschäftigten rund 26 Millionen Euro an Arbeitnehmeranteilen nicht von ihrem Lohn abgezogen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.