Jodtabletten für atomaren Ernstfall werden verteilt

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Jodtabletten. Foto: Emily Wabitsch/Archiv

SAARBRÜCKEN (dpa/lrs).Für den Fall eines atomaren Unfalls im nahen französischen Kernkraftwerk Cattenom will das Saarland schützende Jodtabletten schneller ausgeben können.

Dafür werden die derzeit noch zentral in Karlsruhe gelagerten Tabletten Ende September an die Landkreise und die Landeshauptstadt Saarbrücken verteilt. Im Notfall würden die Kaliumjodidtabletten von diesen Behörden an gut auffindbare Ausgabestellen wie Schulen und Dorfgemeinschaftshäuser gebracht, erklärte das saarländische Innenministerium auf Anfrage.

Jodtabletten sättigen die Schilddrüsen und verhindern, dass der Körper radioaktives Jod aufnimmt. Dafür müssen sie im Fall der Fälle zu einem bestimmten Zeitpunkt eingenommen werden. Nach Ausgabe der Tabletten soll die Bevölkerung über Rundfunk- oder Lautsprecherdurchsagen informiert werden, erklärte das Ministerium.

Eine vorsorgliche Verteilung der Tabletten an Haushalte – wie zuletzt in Aachen – sei nicht geplant. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass nur wenige Menschen die Tabletten schon vorher holten. «Zudem besteht die Gefahr, dass die Tabletten zum falschen Zeitpunkt – zu früh oder zu spät – eingenommen werden oder im Ernstfall nicht mehr verfügbar sind.»

Bei einem Unfall im französischen Atomkraftwerk Cattenom unweit der deutschen Grenze ist ein Evakuierungsradius von 25 Kilometern vorgesehen. Innerhalb dieses Radius‘ sind die Jodtabletten auch jetzt schon vor Ort eingelagert. Luxemburg, das Saarland und Rheinland-Pfalz fordern seit langem ein Aus für Cattenom, in dem es schon Hunderte Störungen gab.

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