KOBLENZ. Am Freitagmorgen um 5:30 Uhr erfasste eine mit neun Fahrgästen besetzte Regionalbahn einen Kleintransporter am Bahnübergang zwischen den Orten Miellen und
Friedrichssegen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Das Auto und der Zug wurden erheblich beschädigt. Die Bahnstrecke war bis um 7.20 Uhr gesperrt, wodurch sieben Züge zusammen 153 Minuten Verspätung erhielten.
Der 21 Jahre alte Fahrer des Kleintransporters befuhr im Verlauf der Kreisstraße 66 den Bahnübergang. Dort kreuzt die Straße die zweigleisige, nicht elektrifizierte Bahnstrecke von Koblenz nach
Wetzlar. Beim Überqueren geriet das Fahrzeug von der Fahrbahn ab und kam im Gleisbereich zum Stehen. Der Fahrer setzte sofort einen Notruf ab und verließ sein Fahrzeug.
Unmittelbar danach senkten sich die Bahnschranken und es näherte sich die Regionalbahn. Der Lokführer leitete eine Schnellbremsung ein, konnte aber den Zusammenprall nicht mehr verhindern. Der Zug schob das Fahrzeug rund 20 Meter vor sich her und kam dann zum Stillstand. Der Autofahrer reagierte genau richtig, indem er den Gefahrenbereich sofort verließ und sich dadurch selbst ein
verspätetes Geburtstagsgeschenk machte. Erst vor zwei Tagen wurde er 21 Jahre alt.
Der beschädigte Zug fuhr nach der Unfallaufnahme im Schritttempo weiter bis zum Bahnhof Friedrichssegen. Dabei befanden sich die Reisenden gefahrlos im nicht beschädigten Zugteil. Ab Friedrichssegenwurden die Passagiere mit Bussen weiterbefördert.
Die Unfallursache ist noch ungeklärt und derzeit Gegenstand der Ermittlungen der Bundespolizei. Gegen den Fahrer wird ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr
eingeleitet.