Trier. Vorsicht beim Start in die Grillsaison: In Rheinland-Pfalz erkranken immer mehr Menschen durch den sogenannten „Grill- und Picknickerreger“. 2014 gab es insgesamt 4306 meldepflichtige Fälle und damit rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr.
In der Region Trier wurden nach aktueller Statistik im ersten Quartal 2015 bereits 92 Durchfallerkrankungen registriert, obwohl die Grillsaison gerade erst beginnt. Dies meldet die DAK-Gesundheit mit Hinweis auf die Zahlen des Robert Koch-Instituts.
Das Darmbakterium mit dem Namen Campylobacter ist ein Krankheitserreger, der sehr oft auf Hähnchen-fleisch zu finden ist. Ein weit verbreiteter Irrtum führt zu Infektionen durch diese Bakterien: Obwohl Hähnchenfleisch meist ausreichend gekocht, gebraten oder gegrillt wird, lauert die Gefahr woanders. Mangelnde Küchenhygiene bei der Vorbereitung des Grillguts sorgt oft für eine äußerst unangenehme Infektion.
„Die Erreger gelangen vom rohen Fleisch auf die Hände oder die Arbeitsplatte und dann auf Lebensmittel, die nicht gegart werden. Dies kann beispielsweise ein Salat sein, der an gleicher Stelle zubereitet wird“, sagt Dietmar Wagner von der DAK-Gesundheit in Trier. Die Folge sei eine Erkrankung mit Durchfall und Bauchkrämpfen oder in besonders schweren Fällen auch Nerven- und Gelenksentzündungen.
Tipps zum Schutz vor Infektionen
Bei der Zubereitung von Hähnchenfleisch empfiehlt die DAK-Gesundheit besondere Aufmerksamkeit bei der Hygiene. „Hände, Arbeitsplatte, Messer und andere Küchenutensilien sollten gut abgespült oder desinfiziert werden“, so Wagner. Würden zunächst Lebensmittel zubereitet, die nicht gegart werden, so verringere sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung weiter. Durch ausreichendes Kochen, Braten oder Grillen werden die Bakterien später abgetötet.
Einfrieren hingegen vermindere zwar die Zahl der Krankheitserreger, beseitigte sie jedoch nicht vollständig. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat ein Verbraucher-Merkblatt mit Tipps zum „Schutz vor lebensmittelbedingten Infektionen mit Campylobacter“ herausgegeben: http://www.bfr.bund.de/cd/30417. 2014 gab es bundesweit fast 80.000 Krankheitsfälle, die gemeldet wurden.
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