Umweltministerium RLP: Konfliktarme Koexistenz mit dem Wolf bleibt das Ziel

Vier Wolfsrudel mit insgesamt sieben erwachsenen Tieren sind in Rheinland-Pfalz etabliert. Wie es 2026 mit den Tieren weitergeht - und wie das Land künftig auf eine konfliktarme Koexistenz setzt.

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Foto: Alexander Heinl/dpa/Symbolbild

MAINZ. Fast 14 Jahre nach dem ersten Wolfsnachweis nach mehr als 100 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz sind vier Rudel ganz oder teilweise im Land etabliert. Ob im neuen Jahr noch weitere Tiere dazukommen, ist einer Sprecherin des Umweltministeriums zufolge jedoch nicht vorherzusagen.

«Die bisherige Entwicklung des Wolfsbestandes in Rheinland-Pfalz verlief nicht konstant, eine Prognose über die zukünftige Entwicklung ist nicht möglich.» Die vier Rudel bestehen demnach aus sieben erwachsenen Wölfen und ihren Jungen. Laut einer Karte der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf sind für drei Rudel in Rheinland-Pfalz insgesamt acht Welpen nachgewiesen. Dazu befinde sich ein männlicher Wolf in der Vorderpfalz mutmaßlich in der Etablierung, da dieser bereits länger als vier Monate in dem Gebiet nachweisbar sei, sagt Julian Sandrini vom rheinland-pfälzischen Koordinationszentrum Luchs und Wolf.

Konfliktarme Koexistenz mit dem Wolf bleibt das Ziel

Ob, wann und wo sich Wölfe niederlassen, sei im Vorfeld nicht absehbar, so die Sprecherin des Umweltministeriums weiter. Aber: «Die waldreichen Mittelgebirgslagen von Rheinland-Pfalz wären grundsätzlich als geeigneter Wolfslebensraum zu betrachten.» Für das nächste Jahr bleibe eine konfliktarme Koexistenz im Umgang mit dem Wolf das Ziel. Dafür sei ein flächendeckender wolfsabweisender Herdenschutz ein mittelfristiges Ziel. Zudem brauche es eine «effiziente und zeitnahe Entnahme von denjenigen Wölfen, die sich von den zumutbaren wolfsabweisenden Herdenschutzmaßnahmen nicht von Übergriffen abhalten lassen».

Aktuell seien allen voran die wolfsabweisende Zäunung und der Einsatz von Herdenschutzhunden die effektivsten Schutzmaßnahmen. In Zukunft könnte zudem die Behirtung von Weidetieren wieder an Bedeutung gewinnen, heißt es vom Umweltministerium.

Vor kurzem sind auf einer Weide im Westerwald mehrere Schafe gerissen worden. Ob für den Vorfall in Liebenscheid, bei dem 15 bis 18 Tiere starben, ein Wolf verantwortlich ist, ist noch unklar. Die bei den Rissen genommenen DNA-Proben sollen Anfang 2026 von Experten geprüft werden, teilte das Ministerium mit. (Quelle: dpa)

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