MAINZ. Das St. Joseph-Krankenhaus in Prüm stellt einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Ziel des Verfahrens ist nach Angaben der Klinik, die Gesundheitsversorgung der Region tragfähig und nachhaltig zu sichern.
Als Gründe für die wirtschaftliche Schieflage nennt das Krankenhaus steigende Personal-, Energie- und Sachkosten sowie strukturelle Herausforderungen. Die Situation verdeutlicht die angespannte Lage vieler kleiner Kliniken, die trotz hoher regionaler Bedeutung unter zunehmendem Druck stehen.
Eine mögliche Schließung des Standorts hätte für die Eifelregion gravierende Folgen: In Prüm und Umgebung gibt es keine alternative Klinik, die die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung übernehmen könnte. Neben den Patientinnen und Patienten wären auch die Beschäftigten stark betroffen – insbesondere Pflegefachpersonen, die bereits heute unter Fachkräftemangel arbeiten und bei einem Wegfall des Standorts nicht entsprechend ihrer Qualifikation eingesetzt werden könnten.
Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz sieht in der Insolvenz einen deutlichen Hinweis auf strukturelle Defizite in der Sicherstellung der Krankenhausversorgung. Es brauche Lösungen, die über die reguläre Krankenhausfinanzierung hinausgehen und insbesondere ländliche Standorte stabil absichern.
„Wir begrüßen, dass der Bundesrat die geplanten zusätzlichen finanziellen Belastungen für Krankenhäuser in den Vermittlungsausschuss verwiesen hat. Angesichts der ohnehin dramatischen Finanzierungslage – auch hier in Rheinland-Pfalz – ist klar: Jeder Euro, der der Krankenhausversorgung fehlt, erhöht zum Beispiel das Risiko, dass pflegerische Versorgung weniger erfolgreich verlaufen kann. Mit weniger Mitteln lassen sich die bereits heute mancherorts kritischen Versorgungsstrukturen nicht mehr zufriedenstellend aufrechterhalten“, sagt Kammerpräsident Dr. Markus Mai.
Die Pflegekammer fordert, die laufende Krankenhausreform so weiterzuentwickeln, dass auch in strukturschwachen Regionen eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung und Notfallversorgung gewährleistet bleibt.
„Wenn wir die Versorgung im ländlichen Raum ernst nehmen, müssen wir Kliniken wie das Krankenhaus in Prüm dauerhaft absichern, sonst verlieren wir unverzichtbare Versorgungsstrukturen und hochqualifizierte Pflegefachpersonen zugleich“, so Mai. (Quelle: Landespflegekammer Rheinland-Pfalz)













