
TRIER – Nach zweijähriger Bauphase hat das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen die neuen Räumlichkeiten der Karl Borromäus Schule im ehemaligen Klarissinnen-Kloster St. Clara feierlich eröffnet und eingesegnet.
Mit dem Bezug des historischen Gebäudes auf dem Trierer Petrisberg beginnt für die Pflegeschule des Klinikums ein neues Kapitel, das voll und ganz auf eine hochmoderne Lernumgebung für die Ausbildung künftiger Pflegekräfte setzt.
Die feierliche Eröffnung fand am vergangenen Freitag in offiziellem Rahmen statt. Dr. med. Christian Sprenger, Geschäftsführer des Klinikum Mutterhaus, begrüßte zahlreiche Gäste und Würdenträger aus Politik und Kirche. So richteten unter anderem die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Verena Hubertz, der rheinland-pfälzische Bildungsminister Sven Teuber sowie Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe Grußworte an die Anwesenden.
Auch der Vorsitzende des Caritasverbands für die Diözese Trier e.V., Domkapitular Benedikt Welter, betonte in einem Grußwort die Bedeutung des neuen Lernorts in historischem Umfeld. „Ich bin sehr froh, dass mit dem Einzug der Pflegeschule der Borromäerinnen diesem Ort die besondere Verbindung zu Gott erhalten bleibt. Hier werden künftig junge Menschen als Pflegefachmänner und -frauen ausgebildet, um als professionell Pflegende Menschen in Krankheit zu begleiten. Es erfüllt mein Herz mit Freude, denn, so sagte es schon Vinzenz von Paul, wo wären wir Gott näher als im Dienst am Menschen?“, so Welter.

Das um 1930 errichtete Gebäude wurde nach den Plänen des Trierer Architekturbüros Lempges und Bost umgebaut. Die hochmoderne Ausbildungsstätte bietet Pflegeauszubildenden nun großzügige, komfortable Klassenräume mit modernster technischer Ausstattung und höchsten energetischen Standards. Ziel ist es, durch die attraktive Lernumgebung einen wichtigen Beitrag zur qualitativ hochwertigen Pflege in der Region zu leisten und die Schule auch für künftige Auszubildende noch ansprechender zu gestalten.
„Mit dem neuen Standort der Karl Borromäus Schule schaffen wir ein zukunftsweisendes Lernumfeld, das den hohen Ansprüchen moderner Pflege gerecht wird. Wir investieren damit nachhaltig in die Qualität der Gesundheitsversorgung in unserer Region und sichern auch künftig die bestmögliche Ausbildung unserer Fachkräfte“, so Dr. med. Christian Sprenger bei seinem Grußwort.
Im Anschluss an die feierliche Einsegnung durch Weihbischof em. Franz Josef Gebert lud das Klinikum Mutterhaus die Gäste zu einem Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten ein. Hier werden ab dem 01. Oktober bis zu 225 Auszubildende in den Berufsfeldern Pflegefachfrau- bzw. –mann und 15 Auszubildende zum Gesundheits- und Krankenpflegehelfer einen wesentlichen Teil ihrer Ausbildung verbringen.

Das im Jahr 1930 errichtete Kloster St. Clara war fast 100 Jahre lang die Heimat des Ordens der Klarissen-Kapuzinerinnen, die den Konvent jedoch im Jahr 2017 in Richtung Mainz verließen. Anfang 2018 erwarb die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus die Liegenschaft und entschied, das historische Gebäude behutsam zu sanieren und umzunutzen. Somit trägt die Pflegeschule im ehemaligen Kloster St. Clara den Geist der Fürsorge und Nächstenliebe weiter – mit bester Aussicht für die Zukunft.
Daten und Fakten: Die Karl Borromäus Schule im ehem. Kloster St. Clara
- Standort: Sickingenstraße 25, 54296 Trier (Petrisberg)
- Umzug von altem Standort (Feldstraße): Anfang September 2025
- Beginn Schulbetrieb: 01. Oktober 2025
- Höchste technische Standards im Bereich Energie und Wärme (zwei Luft-Wärmepumpen, PV-Anlage, moderne Lüftungs- und Heizungsanlage, mineralische Wärmedämmung, Energieeffizienzhaus 40)
- Nutzfläche insgesamt: 3.100 Quadratmeter
- Ausgleich von bis zu 3 Metern Höhenunterschied durch Bewegung von insg. circa 7.800 Kubikmetern Erdmasse
- Künftig bis zu 240 Auszubildende (225 im Rahmen der Ausbildung zur Pflegefachfrau/-mann und 15 im Rahmen der Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in)
- Unterricht in Blockwochen, fachpraktische Ausbildung in der Schule mittels speziell eingerichteter Skills-Labs; praktische Ausbildung erfolgt auf den Stationen des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen und bei externen Kooperationspartnern
Historie St. Clara
1929: Der Orden der Klarissen-Kapuzinerinnen in Trier erwirbt auf dem zu diesem Zeitpunkt noch unerschlossenen Petrisberg das Gelände für einen Klosterneubau.
1930: Am 17. Oktober ziehen die Klarissinnen in das neue Kloster ein.
1940-1944: Während des Zweiten Weltkriegs siedeln die Schwestern um; ein Teil verlässt Trier 1939 in Richtung Allgäu, weitere Schwestern kommen ab Januar 1940 im Mutterhaus der Borromäerinnen unter. Ende 1944 verlassen dann auch diese Trier.
1945: Nach Kriegsende kehrt der Orden zurück, das Kloster wird renoviert.
1953: Anlässlich des 700. Todestags der Heiligen Clara wird die neue Kapelle durch Bischof Wehr geweiht.
2017: Die letzten verbliebenen Klarissinnen verlassen am 31. Januar das Kloster in Richtung Mainz.
2018: Erwerb des Geländes durch die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus.