Kann bei Menschen Hirnentzündung auslösen: West-Nil-Virus erstmalig bei Tier in RLP nachgewiesen

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Dieses von den Centers for Disease Control zur Verfügung gestellte Foto zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme des West-Nil-Virus. Foto: Cynthia Goldsmith/CENTERS FOR DISEASE CONTROL/EPA/dpa/Archivbild

KOBLENZ. Das West-Nil-Virus ist erstmals bei einem Tier in Rheinland-Pfalz nachgewiesen worden. Betroffen gewesen sei eine tote Schnee-Eule in einem Vogelpark im südlichen Teil des Landes, teilte das Landesuntersuchungsamt (LUA) am Donnerstag in Koblenz mit.

Der Befund sei vom Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt worden. Das Virus wird über Stechmücken übertragen. Bisher gab es keine Fälle von Infektionen bei Menschen in Rheinland-Pfalz, wie das LUA mitteilte.

Der tropische Erreger ist durch Zugvögel nach Europa gelangt und 2018 erstmals bei Tieren in Deutschland festgestellt worden. 2019 wurden laut Robert Koch-Institut erste in Deutschland durch Mücken übertragene Infektionen von West-Nil-Fieber beim Menschen bekannt. Die Infektionen verlaufen beim Menschen überwiegend unauffällig: Rund 20 Prozent der Infizierten entwickelten eine grippeähnliche Erkrankung. Nur in sehr seltenen Fällen komme es zu einer Hirnentzündung. Einen Impfstoff für Menschen gibt es bisher nicht.

Bei Infektionen mit dem West-Nil-Virus handele es sich um eine Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung, teilte das LUA mit. Empfänglich seien neben dem Menschen auch Vögel und Pferde. Eine Infektion passiere über Blut – also wenn eine infizierte Mücke ein Tier oder einen Menschen sticht. «Da das Virus in Deutschland mittlerweile überwintert und die Mückensaison durch den Klimawandel immer länger dauert, breitet sich das West-Nil-Virus weiter aus», schrieben die Experten. (Quelle: dpa)

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