TRIER. Der sogenannte Cyberbunker-Prozess vor dem Landgericht Trier geht erst am 16. November weiter.
Ein für den 12. November geplanter Termin sei aufgehoben worden, teilte das Landgericht Trier am Dienstag mit. Grund sei, dass ein Ergänzungsschöffe direkten Kontakt zu einem Corona-Infizierten gehabt habe. Deswegen waren bereits zwei Verhandlungstermine abgesagt worden.
Es handelt sich um einen der bundesweit größten Prozesse gegen Cybercrime. Acht Tatverdächtige sollen über Jahre in einem alten Bunker in Traben-Trarbach ein illegales Rechenzentrum für kriminelle Geschäfte im Darknet betrieben haben. Die Anklage wirft der mutmaßlichen Bande Beihilfe zu mehr als 249 000 Straftaten vor: Vor allem millionenschwere Drogendeals, aber auch Cyberangriffe und Falschgeldgeschäfte sollen über Server im Cyberbunker gelaufen sein.
Die unterirdische Anlage war Ende September 2019 in einer großen Aktion mit Hunderten Polizisten nach fünfjährigen Ermittlungen ausgehoben worden. In dem Prozess, der bis Ende 2021 terminiert ist, müssen sich vier Niederländer, drei Deutsche und ein Bulgare verantworten. Erstmals in Deutschland stehen mutmaßliche Betreiber krimineller Plattformen im Darknet vor Gericht.