Bekommt Trier-Nord einen eigenen Bahnhaltepunkt ? Wie die Planungen aussehen

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Symbolbild

TRIER. Der lange diskutierte Bahnhalt für Trier-Nord nimmt Fahrt auf. Eine von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord beauftragte Machbarkeitsstudie kommt zu einem klaren Ergebnis: Der Bau eines eigenen Regionalbahn-Haltepunktes im Bereich des Wertstoffhofs am Grüneberg ist technisch machbar und könnte bis 2030 realisiert werden.

Der Standort gilt verkehrsstrategisch als attraktiv, weil er sowohl das Industriegebiet Trier-Nord als auch die SWT-Arena, den Energie- und Technikpark der Stadtwerke, die Bauverwaltung und perspektivisch die neue Probebühne des Theaters erschließen würde. Viele Beschäftigte und Besucher müssten künftig nicht mehr den Umweg über den Hauptbahnhof nehmen, sondern könnten im Norden der Stadt direkt ein- und aussteigen.

Förderprogramm könnte Projekt finanzieren – Stadt muss Konzept vorlegen

Damit der neue Haltepunkt realisiert werden kann, soll die Stadt Trier Fördergelder aus der sogenannten „Stationsoffensive“ des Landes nutzen. Das Programm unterstützt den Bau neuer Stationen, setzt aber voraus, dass Kommunen ein vollständiges Erschließungskonzept vorlegen.

Genau hier beginnt die Herausforderung: Die ursprünglich geplante große Verkehrslösung mit einer Straßenanbindung über Grüneberg, Metternich- und Dasbachstraße sowie einer Brücke über die Bahnlinie ist auf absehbare Zeit nicht umsetzbar. Andere Großprojekte wie der Ausbau in Trier-West und die Maßnahmen rund um die Porta Nigra haben Priorität und binden Personal und Ressourcen.

Stadt setzt auf pragmatische Lösung: eigene Fuß- und Radwegbrücke geplant

Um die Chance auf Fördermittel nicht verstreichen zu lassen, plant die Stadt nun eine kleinere, schnell realisierbare Lösung. Der Stadtrat hat einstimmig beschlossen, eine Machbarkeitsstudie für eine separate Fuß- und Radwegbrücke über die Gleise in Auftrag zu geben.

Sie soll den künftigen Haltepunkt zuverlässig erschließen, solange die große Straßenanbindung noch Zukunftsmusik bleibt. Gleichzeitig wäre die Brücke so konzipiert, dass sie später nahtlos in das größere Projekt „Neuanbindung Aveler Tal“ integriert werden kann.

Wie geht es jetzt weiter?

Die nun anstehende Untersuchung soll klären, wo die Brücke am sinnvollsten stehen kann, welche technischen Anforderungen bestehen und welche Kosten auf die Stadt zukommen. Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, kann Trier den Förderantrag offiziell stellen – eine Grundvoraussetzung dafür, dass die Station überhaupt gebaut wird.

Die Machbarkeitsstudie für den Bahnhalt zeigt jedenfalls deutlich, dass Trier-Nord ein idealer Standort ist und der Nutzen für Pendler, Wirtschaft und Besucher groß wäre. Mit dem neuen Haltepunkt würde die Stadt den Nahverkehr im Trierer Norden erheblich stärken und ein Gebiet anbinden, das bisher nur über Buslinien erreichbar ist.

Fazit: Der neue Bahnhalt rückt greifbar nah

Die Weichen sind gestellt. Mit der bestätigten Machbarkeit, der geplanten Brücke und der Aussicht auf Fördergelder stehen die Chancen gut, dass Trier-Nord erstmals einen eigenen Regionalbahnhof erhält. Für zahlreiche Beschäftigte und Anwohner würde das eine deutliche Entlastung bedeuten – und für die Stadt einen wichtigen Schritt hin zu einer modernen, nachhaltigen Mobilitätsstrategie.

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