Bistum und Diözesan-Caritasverband Trier veranstalten 3. Flüchtlingskonferenz

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TRIER. Dolmetscher, die kurzfristig zur Verfügung stehen und auf Gebiete wie Recht oder Medizin spezialisiert sind, Rechtsberatung, politische Lobbyarbeit für Flüchtlinge, aber auch im Bereich der Fluchtursachenbekämpfung: Dies sind nur einige Aspekte, die die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der 3. Flüchtlingskonferenz im Bistum Trier am 4. November als Unterstützungsbedarf formuliert haben. Die Stärkung der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe stand im Mittelpunkt der Konferenz, zu der Bistum und Diözesan-Caritasverband (DiCV) Trier haupt- und ehrenamtlich Engagierte eingeladen hatten.

Für Rita Schneider Zuche, beim DiCV für die Flüchtlingshilfe verantwortlich, zeigte sich ein „hohes Engagement, aber auch die Gefahr des Ausbrennens“ bei den Engagierten. Deshalb sei die Begleitung und Unterstützung der Engagierten durch Caritasverband und Bistum wichtig. Eine Form dieser Unterstützung sei die Bildung von sogenannten Tandems aus je einer Ansprechperson aus den 32 Dekanaten und 10 Ortscaritasverbänden, erklärte Dr. Hans Günther Ullrich, als Abteilungsleiter Ehrenamt, Bildung und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) für die Flüchtlingshilfe verantwortlich. Sie sollen unter anderem die ehrenamtlich getragene Flüchtlingshilfe der katholischen Kirche vor Ort begleiten und fördern. Zudem werden sie in der Qualifizierung und Entlastung der Ehrenamtlichen tätig sein, lokale Netzwerke mit anderen Akteuren pflegen und den Kontakt zur Bistumsebene halten. Aus dem Plenum kam auch die Idee von regionalen Flüchtlingskonferenzen sowie der Wunsch nach einer Spezialisierung der ehrenamtlichen Dienste, und dass die Flüchtlingsarbeit künftig noch mehr auf eine Einbindung der Flüchtlinge abzielen soll. Auch der Ruf nach einem Hirtenwort des Bischofs zum Thema wurde laut.

Das im September vorgestellte fortgeschriebene Konzept zur Flüchtlingshilfe von Bistum und Caritas habe viel Zustimmung gefunden, sagte Ullrich. Wichtig sei dabei auch die langfristige Planung. Über die aktuellen Erfordernisse hinaus werde es künftig etwa verstärkt um den interreligiösen Dialog gehen. „Das Thema müssen und wollen wir als Kirche angehen.“ Dabei gehe es auch um die Frage, mit welcher Identität man den Flüchtlingen gegenübertrete. „Wir müssen lernen, uns über unsere Lebensgrundlagen auszudrücken“, betonte Ullrich. Auch im personellen Bereich gibt es Unterstützung: Im Generalvikariat ist eine zusätzliche Stelle in der Flüchtlingshilfe geschaffen worden, Sanaz Khoilar hat Anfang November ihren Dienst angetreten. Die Sozialen Lerndienste im Bistum Trier wenden sich ebenfalls dem Thema zu und bieten ab sofort Freiwilligendienste im Bereich der Flüchtlingshilfe an, die auch Flüchtlingen offen stehen.

Bei der Konferenz hatte außerdem Dr. Petra Rösgen von der Lebensberatung Koblenz zum Thema „Resilienz – Selbstschutz in belastenden Situationen der Flüchtlingshilfe“ gesprochen. Es gab Informationen zum Kirchenasyl und den Härtefallkommissionen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Stephanie Nickels, Arbeitsbereichsleiterin Gesellschaft und Politik im BGV, erläuterte, dass aus dem Mitte 2014 eingerichteten Flüchtlingsfonds bis Juni 2015 196.000 Euro ausgezahlt wurden. 89 Anträge (74 Prozent) seien bewilligt worden. Von Juli 2015 bis Juni 2020 stünde eine Million Euro zur Verfügung, 200.000 Euro im Jahr. Die Bewilligung solle in maximal 21 Tagen erfolgen. Willi Mayer, Migrationsreferent beim DiCV, berichtete, Ende 2014 seien rund 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht gewesen. Das sei die höchste Zahl, die jemals vom UN-Flüchtlingskommissariat verzeichnet worden sei. Die Zahl der Flüchtlinge aus den sogenannten sicheren Herkunftsländern gehe zurück und läge noch bei 27 Prozent.

Der Generalvikar des Bistums Trier, Dr. Georg Bätzing, überbrachte den Frauen und Männern den Gruß von Bischof Dr. Stephan Ackermann und dankte für „den Einsatz, das Engagement, das Mitdenken, das Begleiten“. In Abwandelung eines Zitates von Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte Bätzing: „Wir schaffen was – das erleben wir in den vergangenen Monaten immer wieder. Dieses ‚was‘ zeigt sich immer mehr, ob in Pfarreien, Dekanaten oder im Bereich der Caritas – das macht mich unglaublich stolz!“

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