Fußball-Oberliga: Salmrohr schon unter Druck – Mehring im Aufsteigerduell in Karbach

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SALMROHR/MEHRING. Am dritten Spieltag der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar steht das regionale Duo vor schwierigen Aufgaben. Der noch punktlose FSV Salmrohr erwartet die ums Überleben kämpfenden Borussen aus Neunkirchen, der noch verlustpunktfreie SV Mehring muss beim Mitaufsteiger SV Blau-Weiß Karbach antreten.

FSV Salmrohr — VfR Borussia Neunkirchen (Samstag, 15.30 Uhr, Salmtalstadion)
Schon früh in der Saison steht der amtierende Rheinlandpokalsieger in der Meisterschaft unter Druck. Obwohl Trainer Paul Linz sich zu keiner Saisonprognose hat hinreißen lassen („Erst einmal gut starten, dann sehen wir weiter“) ist klar, dass die Salmtaler zumindest so ambitioniert sind, oben mitspielen zu wollen. Stattdessen läuft man nun der Musik hinterher und droht, wie im Vorjahr, früh den Anschluss zu verlieren. Der FSV hat noch nicht die Form der letztjährigen Rückrunde, das steht nach den beiden ersten Auftritten gegen die Neulinge Jägersburg und Karbach fest. Wenn der jetzt zumindest schon schwache Start nicht komplett in die Hose gehen soll, dann muss gegen Neunkirchen sein Sieg her – vor allem mit dem Blick auf das dann folgende Auswärtsspiel bei der TuS Koblenz.

„Meine Jungs wollen alles spielerisch lösen“, kritisiert Linz, „ich hoffe sie haben jetzt gemerkt, dass das nicht geht.“ Das wird vermutlich auch gegen die Borussia so sein, der der frühe Zwangsabstieg aus der Liga droht. 100.000 Euro muss der vorläufige Insolvenzverwalter bis zum 31. August auftreiben, sonst ist Schluss. Und selbst wenn das gelingt, ist der Traditionsclub noch nicht gerettet, inzwischen ist die Rede von einem Gesamtschuldenstand von 500.000 Euro und von schwarzen Kassen. Die Mannschaft hat das bisher nicht davon abgehalten, Leistung abzuliefern – vier Punkte aus zwei Spielen können sich sehen lassen.

Angesichts der prekären Lage werden die Akteure der Saarländer auch im Salmtal mit einer „Alles-oder-Nichts-Mentalität“ auflaufen – und sei es nur, um sich selbst bei anderen Clubs zu empfehlen. Es gäbe also sicherlich angenehmere Gegner für den FSV auf dem Weg in die Normalität als den Ex-Bundesligisten. Wie sagte Linz nach der Niederlage gegen Karbach: „Ich werde die Jungs schon wieder hinkriegen.“ Aus seiner und der Sicht des FSV wäre es zu begrüßen, wenn ihm das schon bis morgen gelingen würde

SV Blau-Weiß Karbach — SV Mehring (Sonntag, 15 Uhr, Rasenplatz an der L213)
Was die Mehringer in Karbach erwartet, wissen sie zu gut, schließlich kämpften sie in der vergangenen Saison bis in die Schlussphase der Saison um den Meistertitel in der Rheinlandliga und damit den direkten Aufstiegsplatz in die Oberliga mit dem kommenden Gegner. Den Titel sicherte sich Karbach, Mehring fand über die Relegation dann ebenfalls den Weg in die fünfte Liga. Hätte es noch eines Nachweises bedurft, wie schwer die Aufgabe für den SVM sein wird, so wurde er am Mittwoch erbracht, als die Hunsrücker mit 3:2 in Salmrohr gewannen.

Nach dem vielversprechenden Start mit zwei Siegen „haben wir eine gute Basis geschaffen – nicht mehr und nicht weniger“, urteilt Frank Meeth, der überzeugt ist: „Wir können gegen jeden in der Liga mithalten.“ Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit Karbach ist groß: „Wir kennen den Gegner bestens, wissen um dessen Stärke als Team und schätzen die vielen sehr gut ausgebildeten Fußballer.“ Meeth und sein Karbacher Pendant Torsten Schmidt haben schon einige gemeinsame sportliche Kräftemessen bestritten. Bei aller Rivalität betont der SVM-Coach: „Torsten ist wie ich schon lange im Geschäft. Wir haben früher auch Freundschaftsspiele gegeneinander bestritten und kamen eigentlich immer gut miteinander aus.“

Den Mehringern fehlt weiterhin Domenik Kohl (Bänderriss), der aber wieder ins Lauftraining eingestiegen ist. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter Angreifer Matija Jankulica. Mit größeren Veränderungen gegenüber der jüngsten Startformation von Gonsenheim ist nicht zu rechnen. Gleichwohl stellt der Coach fest: „Alle wollen spielen und geben entsprechend Gas im Training.“ Meeth erwartet einen Kontrahenten, der „mit Gift und Galle“ zur Sache gehen wird und sieht die Notwendigkeit, „mit entsprechender erlaubter Aggressivität dagegenzuhalten“.

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