SALMROHR. Auf die Kür folgt die Fortsetzung der Pflicht. Drei Tage nach der Niederlage im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum steht für den Fußball-Oberligisten FSV Salmrohr das zweite Meisterschaftsspiel an. Gast im Salmtalstadion (Mittwoch, 18.30 Uhr) ist der Aufsteiger FC Karbach.
„Pokal kostet Punkte“, lehrt die Erfahrung den Salmrohrer Coach Paul Linz, der sich schon zum Saisonauftakt in dieser Meinung bestätigt sah. Auf eine weitere Untermauerung der Linz’schen Fußballweisheit legt er keinen Wert: „Wir müssen sehen, dass wir nach der Niederlage in Jägersburg schnell in die Spur finden.“ Nicht noch einmal soll es einen solch fatalen Fehlstart geben wie in der Saison 2014/15, als der FSV in den ersten acht Saisonspielen schon alle hochfliegenden Pläne, wieder im Titelkampf mitmischen zu können, begraben musste.
Die Problematik, früh in der Saison auf einen Neuling zu treffen, wird sich gegen Karbach noch verstärken. Die Hunsrücker werden sich trotz der Heimniederlage gegen Gonsenheim eine gute Portion Aufstiegseuphorie bewahrt haben und dadurch beflügelt mit großer Einsatzfreude antreten. Was die Aufgabe erschwert, ist die Tatsache, dass die Gäste alles andere als ein typischer Neuling sind. Die Elf von Trainer Thorsten Schmidt ist glänzend besetzt und mit reichlich Erfahrung gesegnet. Viele Akteure haben bereits in der Oberliga ihre Visitenkarten hinterlassen.
An erster Stelle sind die ehemaligen Salmrohrer Julian Hohns und Mathias Fischer zu nennen, die zu den Leistungsträgern im Karbacher Ensemble gehören. Der erfahrenste Akteur ist Nenad Lazarevic. Für den 34-Jährigen ist Karbach bereits die neunte Station seiner Karriere, die ihn auch schon zur TuS Koblenz, dem Bonner SC und der Spvgg. Wirges führte. Bei der TuS, der SV Elversberg und Eintracht Trier ging Thomas Klasen schon auf Torejagd. Johannes Göderz kommt wie der Deutsch-Venezolaner Oscar Feilberg ebenfalls aus Koblenz, Tim Puttkammer aus Bingen. Schmidt verfügt über einen durchaus routinierten Kader, der dennoch so strukturiert ist, dass noch reichlich Entwicklungspotenzial vorhanden ist.
Am Montag absolvierte der FSV regeneratives Training – zumindest für die Akteure, die gegen Bochum im Einsatz waren. „Die Jungs haben das Spiel körperlich und mental gut überstanden“, sagt Linz, der seinen Schützlingen am Dienstag freigegeben hat. „Wir müssen den Blick jetzt nach vorne richten“, lautet sein Credo, „die nächsten Englischen Wochen werden schwer und richtungsweisend.“