Fettleibigkeit: 343.000 Menschen in Rheinland-Pfalz sind viel zu dick

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KOBLENZ/TRIER. Übergewicht und Adipositas haben sich in den letzten Jahren zu einer Epidemie entwickelt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet die Häufigkeit der Adipositas gar als ernst und bedrohlich für die gesamte Menschheit.


„Allein in Rheinland-Pfalz litten nach einer BARMER GEK Berechnung im Jahr 2013 rund 343.000 gesetzlich Krankenversicherte an Adipositas oder sonstiger Überernährung“, betont Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis. 7,5 Prozent der Männer und 9,6 Prozent der Frauen waren viel zu dick. Laut Statistischem Bundesamt verursacht Fettleibigkeit im deutschen Gesundheitswesen direkte Kosten von 863 Millionen Euro jährlich. Als zentraler Risikofaktor für eine Vielzahl metabolischer Störungen und weiterer Erkrankungen verursacht die Adipositas Kosten, die in Deutschland auf 15 bis 20 Milliarden Euro im Jahr geschätzt werden.

Verantwortlich für Diabetes und Bluthochdruck

Tatsächlich kommt Adipositas weit häufiger vor, als es die Kassendaten vermuten lassen. Denn Fettleibigkeit wird von den Ärzten nur dann codiert, wenn sie als Auslöser von anderen Beschwerden diagnostiziert wird, beispielsweise als Ursache von Gelenkschmerzen. Schon moderates Übergewicht kann zu einer Reihe von körperlichen Beschwerden führen. So kann es zu Kurzatmigkeit und Atemnot sowie zu Knie-, Hüft- und Rückenbeschwerden durch Überlastung der Gelenke kommen. Adipositas ist darüber hinaus für eine Vielzahl von weiteren Erkrankungen mit verantwortlich. Dazu zählen vor allem Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Je mehr Übergewicht, desto höher die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken. Das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt steigt erheblich an.

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Übergewichtige müssen ihren Lebensstil umkrempeln

Langfristig führen nur Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung zum Gewichtsverlust. Bei starkem Übergewicht sollte unter ärztlicher Aufsicht und gegebenenfalls mit Unterstützung durch einen Therapeuten oder eine Selbsthilfegruppe abgenommen werden. Ein erfolgreiches Programm ist M.O.B.I.L.I.S., eine Kombination aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie, das bundesweit in kleinen Gruppen umgesetzt wird.

Hintergrund: Adipositas 1. bis 3. Grades

Als adipös gilt laut Weltgesundheitsorganisation, wer einen Body Mass Index (BMI) von 30 und mehr hat. Der BMI setzt das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße. Demnach ist eine 160cm große Frau ab 65 Kilo übergewichtig und ab 76 Kilo Körpergewicht adiopös. Man unterscheidet drei Stufen der Fettleibigkeit:

Adipositas 1. Grades: BMI 30 – 34,9
Adipositas 2. Grades: BMI 35 – 39
Adipositas 3. Grades: BMI ab 40

Zusatz

Den BMI berechnen Sie zum Beispiel HIER direkt online.

Der BMI berechnet sich aus dem Körpergewicht [kg] dividiert durch das Quadrat der Körpergröße [m2]. Die Formel lautet:
BMI = Körpergewicht : (Körpergröße in m)2. Die Einheit des BMI ist demnach kg/m2.

Dies bedeutet, eine Person mit einer Körpergröße von 160 cm und einem Körpergewicht von 60 kg hat einen BMI von 23,4
[60 : (1,6 m)2 = 23,4].

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