TRIER/EISENBERG. Jetzt musst Du aber für zwei essen – diesen Rat hören schwangere Frauen auch heute noch, wenn es um die richtige Ernährung fürs Ungeborene geht. Dabei stimmt diese alte „Weisheit“ nun wirklich nicht. Wenn überhaupt, braucht eine Schwangere erst in den letzten zwei Dritteln der Schwangerschaft mehr Kalorien, aber nur ungefähr so viele wie in einem Käsebrot stecken. „Viel wichtiger als die Masse ist die Klasse. Man sollte also darauf achten, gesund und vielseitig zu essen“, sagt Petra Sandmann-Gilles, Ernährungsexpertin von der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.
Auf den täglichen Speiseplan gehören damit viel frisches Obst, Salate und Gemüse genauso wie Vollkornprodukte, fettarme Milch und Milchprodukte wie Quark, Joghurt und Käse. Auch zwei Portionen Fisch in der Woche sind empfehlenswert, einmal davon sollte es ruhig fettreicher sein wie etwa Hering oder Makrele.
Auch fleischlose Ernährung ist in der Schwangerschaft grundsätzlich in Ordnung. „Allerdings muss die Schwangere, die auf Fleisch, Wurstwaren sowie Fisch verzichtet, besonders darauf achten, dass ihr Eisenbedarf gedeckt wird“, erklärt Sandmann-Gilles. Anders bei Frauen, die sich vollständig ohne tierische Produkte ernähren. Veganerinnen sollten unbedingt mit dem Arzt über eine ausreichende Nährstoffzufuhr mit der Ernährung sprechen.
Verzichten sollten schwangere Frauen beim Essen möglichst auf allzu viel Süßes sowie Softdrinks und Fastfood. „Das nützt dem Ungeborenen nichts und schlägt sich nur in Pfunden nieder.“ Ganz wichtig: Viel trinken, am besten Wasser, ungesüßten Tee und ab und zu mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte.
Wegen der Gefahr einer Listerieninfektion oder Toxoplasmose, sollten Schwangere einige Produkte ganz meiden: frische Milch vom Bauern genauso wie Rohmilchkäse, rohen Fisch und rohes Fleisch wie Tartar, Mett oder rohe Würste.
Selbst wer sich richtig gut ernährt, braucht in der Schwangerschaft einige Nährstoffe zusätzlich. Das gilt für Jod genauso wie Folsäure. Beides haben die Gynäkologen bei ihren Routineuntersuchungen genauso im Blick wie sie auch die Eisenversorgung kontrollieren. Manchmal muss auch Eisen zusätzlich eingenommen werden, wenn es über die Nahrung nicht reicht.
Ein leidiges Problem in der Schwangerschaft sind für viele Frauen die Heißhungerattacken. „Statt drei Mahlzeiten fünf kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, ist oft ein guter Trick“, sagt die AOK-Expertin. Gegen den Hunger auf Süßigkeiten kann man sich gut wappnen, indem man immer etwas süßes Obst zur Hand hat wie beispielsweise eine Banane.
[email protected] – lokalo.de-Leser berichten
Der neue Service bei lokalo.de:
Informationen, Fotos und Videos zu Ereignissen in der Region per Mail an [email protected].
lokalo.de-Leser berichten direkt von den Orten des Geschehens.
Brandaktuelle News aus erster Hand.