Benefizkonzert – Landespolizeiorchester spielt für Asylbegehrende

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TRIER. In der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Trier sind derzeit rund 2.000 Menschen untergebracht, die vor Krieg, Gewalt und Armut aus ihrer Heimat geflüchtet sind und bei uns Zuflucht suchen. Die Stadt Trier und das Polizeipräsidium Trier möchten am 21. März um 17 Uhr diese Menschen mit einem Benefizkonzert des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz in der Arena Trier willkommen heißen und ihnen und den Bürgerinnen und Bürgern der Region die Gelegenheit geben, sich kennenzulernen. Der Eintritt ist frei.

Musik verbindet und sie soll ein Mosaikstein für einen Willkommensgruß an die Flüchtlinge sein. Das Landespolizeiorchester hat aus Anlass des Konzerts ein völlig neues Repertoire an internationaler Musik eingeübt, unter anderem mit Armenian Dances und Klezmer Classics. Durch Gastspiele in ganz Deutschland und im europäischen Ausland und durch zahlreiche Auftritte in Funk und Fernsehen hat das Polizeiorchester Rheinland-Pfalz einen besonderen Bekanntheitsgrad erlangt.

Von Klassik bis Unterhaltungsmusik

Das Orchester ist Teil der Bereitschaftspolizei des Landes Rheinland-Pfalz und steht seit dem 01.09.2014 unter der Leitung von Stefan Grefig. Das Repertoire der 37 professionellen Musikerinnen und Musiker ist so vielseitig wie die Aufgaben des Orchesters. Es reicht von klassischer sinfonischer Musik bis zu zeitgenössischer Originalliteratur und von traditioneller Marschmusik bis hin zur Unterhaltungsmusik.

Die Aufnahmeeinrichtung und die ökumenische Flüchtlingshilfe werden ihre Arbeit vorstellen. Eine syrische Flüchtlingsfamilie wird über ihr Schicksal berichten. Wir freuen uns, dass Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Konzert besucht und ein Grußwort sprechen wird.

Flucht vor dem Islamischen Staat

Im August 2014 kam die Familie Al Shek aus Syrien nach Deutschland. Mit ihren drei Kindern im Alter von sieben und fünf Jahren waren sie vor den Kämpfern des Islamischen Staates aus ihrer Heimat geflüchtet. Mittlerweile sind die Eltern und ihre Kinder als Flüchtlinge anerkannt und haben eine dreijährige Aufenthaltserlaubnis. Wie den Al Sheks geht es tausenden von Menschen, die in ihrer Heimat alles verloren haben und sich auf einen zum Teil lebensgefährlichen Weg in ein völlig fremdes Land gemacht haben.


Sie treffen hier auf eine ihnen unbekannte Kultur, auf neue Menschen und neue Regeln. Sie müssen sich in einer völlig ungewohnten Umgebung neu orientieren und zurecht finden. „Wir wollen diese Menschen nicht nur bei uns aufnehmen sondern sie auch hier willkommen heißen“, sagt Polizeipräsident Lothar Schömann, „denn sie werden nun hier leben und unsere Nachbarn sein“. Gleichzeitig soll den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt und der Region Gelegenheit gegeben werden, sich über die Flüchtlingsschicksale zu informieren und die Menschen kennen zu lernen, die in der Aufnahmeeinrichtung ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben.

87.000 Alsylbegehrende seit 1992

Seit Bestehen der Aufnahmeeinrichtung 1992 wurden dort 87.000 Asylbegehrende vorübergehend aufgenommen. Alleine im vergangenen Jahr waren es rund 13.000 Menschen. 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unter anderem für die Aufnahme, Unterbringung, Betreuung und Verteilung der Asylbergehrenden auf die Kommunen zuständig. Ein Krankendienst, ein schulpädagogischer Mitarbeiter und ein Sozialdienst kümmern sich um soziale Belange der Flüchtlinge.

Unterstützt werden sie dabei von der ökumenischen Flüchtlingsberatungsstelle. Die vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach und dem Caritasverband für die Diözese Trier getragene Einrichtung bietet vielfältige Beratungsangebote, Therapien und weitere soziale Dienste für die Menschen in der Aufnahmeeinrichtung an. Schwerpunkte der hauptamtlichen Arbeit sind die Asylverfahrens- und psychosoziale Beratung sowie traumatherapeutische Hilfen für Flüchtlinge. Besondere Angebote gibt es für Menschen, die aufgrund von Gewalt, Krieg oder Folter schwerst traumatisiert sind. Therapie- und Sportgruppen, ein Café, eine Spielstube sowie ein Dolmetscherpool runden das Angebot der ökumenischen Flüchtlingshilfe ab. Unterstützt werden die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ehrenamtlichen Helfern.

Sport- und Bewegungsprojekt

Ein besonderes Projekt, das aufgrund einer privaten Initiative ins Leben gerufen wurde, wollen wir mit dem Konzert unterstützen. Theo Lamberts, pensionierter Schulsportreferent der ADD, hat sich besonders der Flüchtlingskinder angenommen. Zusammen mit dem FSV Tarforst, mehreren Trierer Schulen, der Arena Trier und mit Unterstützung durch weitere Organisationen und Einrichtungen hat er ein Sport- und Bewegungsprojekt entworfen. Mehrmals in der Woche können die Kinder in der Arena unter Anleitung von Übungsleitern Sport treiben. Anlässlich des Benefizkonzertes wird um Spenden zur Unterstützung dieses Projekts gebeten. Das Programm des Konzertes gibt es hier.

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