TRIER/HAMBURG. Sie sind ein Problem, das fast überall bekannt ist: die Wildpinkler. Überall da, wo in der Öffentlichkeit gefeiert wird, sind sie zu sehen. Auch da, wo es öffentliche Toiletten gibt. Der Druck ist da und ihm wird nachgegeben. Offiziell ist es zwar verboten, aber machen kann man fast nichts daran. In Trier war es an den Karnevalstagen auch überall zu beobachten. Ob Bäume oder Häuserwände, nichts war sicher.
Eine Lösung könnte jetzt aus Hamburg kommen. Dort ist auf der Reeperbahn das Problem besonders groß. Es ist ekelhaft, sagen dort die Anwohner und haben sich etwas einfallen lassen. Die Methode, ausgegeben von der Interessengemeinschaft St. Pauli, lautet: St. Pauli pinkelt zurück. Immer mehr Hauswände werden mit einem speziellen Lack gestrichen, an dem Flüssigkeit ganz besonders intensiv abperlt. So intensiv, dass der Strahl zu seinem Erzeuger zurück spritzt.
Ganz billig ist die Schutzmaßnahme nicht, wie Spiegel Online berichtet. Um rund sechs Quadratmeter mit dieser superhydrophober Farbe zu versehen, müssen ungefähr 500 Euro in die Hand genommen werden. Aber der Erfolg ist da und immer mehr Anwohner „rüsten“ ihre Hauswände nach. Dazu werden auch noch Schilder aufgehängt, die vor der Wirkung warnen.
Aber die IG St. Pauli hat sich noch mehr einfallen lassen. Nämlich die sogenannte „Pinkelkarte“. Wer mit dieser Karte die Toilette in einer Gaststätte aufsucht, egal ob Bar oder Restaurant, bekommt einen Stempel. Bei sechs Stempeln gibt es dann einen Schnaps aufs Haus. Gleichsam ein Dankeschön.