Johanniter Trier: Hunderte Weihnachtstrucker-Pakete sind jetzt unterwegs

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Gemeinsam stark: Viele Schüler - wie hier am Cusanus-Gymnasium in Wittlich - haben zusammen Johanniter-Hilfspakete im Advent gepackt und mit verladen. Foto: Johanniter Trier/Regina Lüders

TRIER. 550 Hilfspakete, auf zehn Europaletten, jede rund 700 Kilo schwer sind aus dem Ehranger Hafen auf ihrer Reise zu Bedürftigen. Tausende Menschen aus unserer Region – Familien, Einzelspender, Vereins- und Firmengruppen – haben den ganzen Advent über ihre Grundversorgungshilfe für die Ärmsten Europas in die sieben regionalen Sammelstellen der Johanniter gebracht.

Viele Schulklassen zwischen Wittlich und Bernkastel, Trier und Saarburg haben einen Großteil der Pakete gemeinschaftlich zusammengestellt, um für frohe Weihnachten überall zu sorgen. Dabei bleibt es jedes Jahr spannend bis zum Schluß: Da die Hilfsaktion komplett von Spenden und freiwilliger Unterstützung abhängt, weiß man nie, was passiert: Nicht nur von wem, wie viele und wohin genau die Pakete kommen, ist bis zuletzt unklar, sondern auch wann sie wie weiterreisen, nachdem Johanniter-Freiwillige sie in der Trierer Dienststelle zusammengetragen haben.

Überraschungsbesuch und spontane Nachbarschaftshilfe

Direkt am allerersten Werktag-Morgen nach Sammelende, am 15. Dezember, hält plötzlich ein 40-Tonner in Ehrang. Der Fahrer hat selbst erst zehn Minuten vorher erfahren, dass er mit seinem eben entladenen Lkw jetzt spontan zehn Europaletten abholen soll: Voll mit jeweils bis zu sechzig der rund zwölf Kilo schweren Johanniter Weihnachtstrucker-Päckchen. Zwischenziel: Der bayerische Sammelpunkt der deutschlandweiten Hilfsaktion. In aller Eile wird die letzte Palette mit – aus Platzmangel im Haus verteilten – Paketen beladen, mit Folie ummantelt. Der ahnungslose Fahrer hat weder Hebebühne noch Gabelstapler dabei. Zum Glück rettet ein Nachbarunternehmen: Getränkehändler W. Eifel stellt spontan Gerätschaften samt Fahrerhelfer.

Das ist der Weihnachtstrucker in Reinkultur“, freut sich Johanniter Regionalvorstand Daniel Bialas: „Hier geht es um das gemeinsame Ziel, etwas Gutes zu tun und jeder trägt, wie er kann, dazu bei“. Neben den gemeinsam oder einzeln gepackten und abgegebenen Paketen, haben auch viele Spender wieder virtuell mitgepackt: Online per Klick-Gabe, womit dann vor Ort in Supermärkten der Zielländer die Pakete gefüllt werden – ohne den „Transport-Kraftakt“.

Hilfe besonders in der kriegsgebeutelten Ukraine gebraucht

Der in Trier beladene „Brummi“ hat nach weiteren Sammelstationen mittlerweile am KonvoiStartpunkt die Trierer Pakete verladen. Von dort ging es in den letzten Jahren stets weiter nach Rumänien oder Albanien. „Vielleicht reist unsere Hilfe ja in diesem Jahr in die Ukraine“, hofft Regionalvorstand Bialas. Dort, in Odessa, unterstützen die Johanniter Trier-Mosel derzeit noch ganz anders: Die Trierer statten jetzt Wohncontainer des Partnervereins New Dawn ihres Luxemburger Johanniter Hilfsgemeinschaftskollegen Philipp Francke aus. „Für Frauen und Kinder, die wegen der sich verschiebenden Kriegsfront in der Donezk-Region in Nacht- und Nebelaktionen aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Wer noch etwas wirklich Gutes zu Weihnachten tun will, den bitten wir, unbedingt mitzuhelfen“, ruft Daniel Bialas auf. Das Elend sei riesig, versichert der Regionalvorstand, der selbst schon mit Winter-Hilfsgütern von Trierer Spendern vor Ort war. Auf der Hilfsplattform www.betterplace.de sammeln die Trierer dafür: https://www.betterplace.org/de/projects/168790?utm_campaign=user_share&utm_medium=ppp_sticky&utm_source=Link&utm_content=bp. – in der Suche unter Ort „Odessa“ und Suchwort „Johanniter Trier“.

Hilfe vor der Haustür pünktlich zu Weihnachten

Die Johanniter Weihnachtstrucker-Konvois starten traditionell am zweiten Weihnachtsfeiertag gemeinsam in alle Zielregionen. Im letzten Jahr waren deutschlandweit fast 78.500 selbstgepackte und knapp 15.000 online gepackte Päckchen zusammengekommen. In Trier haben die Johanniter noch vor Heiligabend persönlich einen Teil ihrer Versorgungspakete auch an Bedürftige hier verteilt, die sich über Grundversorgungsgüter freuen. Im Weihnachtstrucker zeige sich nicht nur der Geist der Weihnacht, sondern tatsächlich der reine Geist der Johanniter, findet Regionalvorstand Daniel Bialas: „Wir vermitteln immer Hilfe – von dem der etwas geben kann, zu dem der es braucht“. (Quelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Trier-Mosel)

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