TRIER. Der Trierer Stadtrat hat mit großer Mehrheit ein weiterentwickeltes Urbanes Sicherheitskonzept beschlossen. Ziel ist es, die Sicherheit in der Innenstadt zu erhöhen und gleichzeitig das Stadtbild aufzuwerten. Kern des Konzepts ist die Ergänzung des bereits weitgehend umgesetzten Poller-Innenrings um den Hauptmarkt durch einen äußeren Sicherungsring.
Dabei setzt die Stadt künftig verstärkt auf sicherheitszertifizierte Pflanzkübel und Sitzmöbel, anstatt flächendeckend statische Poller zu errichten.
Weniger Poller, mehr Stadtmobiliar
Das neue Konzept wurde unter Federführung des Büros des Oberbürgermeisters und der Feuerwehr entwickelt. Beteiligt waren zudem das Amt StadtRaum Trier sowie das Amt für Stadt- und Verkehrsplanung.
An vielen Stellen, an denen bislang statische Poller vorgesehen waren, kommen nun zertifizierte Pflanzgefäße oder Sitzmöbel zum Einsatz. Statische Poller sind nur noch dort geplant, wo mit Stadtmobiliar das erforderliche Schutzniveau nicht erreicht werden kann. Maßstab sind dabei die Sicherheitsstandards mobiler Sperren, wie sie bei Großveranstaltungen in Trier genutzt werden.
Versenkbare Poller nur noch an ausgewählten Zufahrten
Durch die Umstellung reduziert sich die Zahl der versenkbaren Poller deutlich. Sie bleiben künftig vor allem an Zufahrten zur Fußgängerzone erhalten, unter anderem in der:
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Neu-, German-, Pfützen- und Konstantinstraße
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Simeonstraße
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Glockenstraße
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Am Breitenstein
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Am Heuschreckbrunnen
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Am Viehmarktplatz
An anderen Stellen wird die Durchfahrt durch mobiles oder festes Stadtmobiliar blockiert, etwa in der Viehmarktstraße, Jesuitenstraße, Windstraße (demontierbar für Veranstaltungen), Moselstraße, Fleischstraße sowie im Bereich Jakobsspitälchen.
Die Auswahl der Zufahrten ist mit Feuerwehr und Polizei abgestimmt und berücksichtigt auch die Belange des Einzelhandels sowie von Großveranstaltungen und Märkten. Auch der Behindertenbeirat war in die Planung eingebunden.
Breite Zustimmung im Stadtrat – Kritik an „Scheinsicherheit“
Das neue Sicherheitskonzept wurde mit 50 Ja-Stimmen bei sieben Gegenstimmen beschlossen.
CDU-Fraktionschef Thomas Marx lobte die enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung und hob hervor, dass das Konzept sicherer, kostengünstiger und städtebaulich attraktiver sei als frühere Planungen. Auch SPD, Grüne, Linke, FDP und UBT signalisierten Zustimmung.
Kritik kam unter anderem von FWG und Die Demokraten. Sie lehnten das Konzept ab und verwiesen darauf, dass Poller grundsätzlich nur eine Scheinsicherheit böten.
Bauarbeiten am Stockplatz starten im Januar
Unabhängig vom neuen Gesamtkonzept beginnen am 12. Januar die Bauarbeiten für die Polleranlage am Stockplatz. Dort wird der innere Ring um den Hauptmarkt geschlossen. Geplant sind zwei feste und zwei versenkbare Poller.
Zunächst müssen Versorgungsleitungen umgelegt werden. Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende März. Der eigentliche Pollerbau soll anschließend erfolgen und – sofern Wetter und Untergrund mitspielen – bis Ende Mai abgeschlossen sein.
Fazit
Mit dem neuen Urbanen Sicherheitskonzept verfolgt die Stadt Trier einen integrierten Ansatz aus Sicherheit, Aufenthaltsqualität und Stadtgestaltung. Weniger Poller, mehr zertifiziertes Stadtmobiliar und eine enge Abstimmung mit Sicherheitsbehörden sollen die Innenstadt schützen, ohne sie optisch oder funktional übermäßig einzuschränken.
















