Be stoic! – Trier verabschiedet Landesausstellung Marc Aurel- ER BLEIBT!

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TRIER – Über mehr als vier Monate hinweg verwandelte sich Trier in das pulsierende Zentrum der Antike: Die Landesausstellung zu Marc Aurel, eine der größten und herausragendsten Kulturveranstaltungen des Jahres 2025 in Rheinland-Pfalz, zog hunderttausende Besucher in ihren Bann und setzte neue Maßstäbe für Ausstellungserlebnisse in Deutschland.

Vom 15. Juni bis zum 23. November präsentierten das Rheinische Landesmuseum und das Stadtmuseum Simeonstift Trier in einer fulminanten Doppelausstellung international renommierte Spitzenexponate und zeigten, wie inspirierend und aktuell die Antike heute wirken kann – in der Verbindung von Geschichte, Philosophie und Kunst.

Die UNESCO-Stadt Trier zeigte damit erneut, dass sie ihrem Ruf als Zentrum faszinierender Römer-Ausstellungen mehr als gerecht wird.

Am letzten Ausstellungstag am Sonntag erlebten beide Museen noch einmal einen regelrechten hypen „be-stoic“-Besucheransturm: Gegen Mittag war der Andrang riesengroß, die Ausstellungsräume füllten sich mit neugierigen Gästen, die noch einmal die Faszination, die vom Philosophen-Kaiser ausgeht, live entdecken wollten.

SELBSTBETRACHTUNGEN FESSELT BESUCHER

Besonders die Präsentation des Buches „Selbstbetrachtungen“ zog viele Besucher in ihren Bann: Die zeitlose Weisheit und beeindruckende Einfachheit der Worte, mit der Marc Aurel über Leben und Herrschaft reflektierte, wurde in der Ausstellung außergewöhnlich stimmungsvoll inszeniert.

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Zahlreiche Besucher verweilten begeistert vor den Auszügen und Darstellungen, tief berührt von der Klarheit und Tiefe, mit der der Philosoph und Kaiser bis heute unsere Fragen nach Sinn, Verantwortung und guter Führung beantwortet.

Eine Landesausstellung der Superlative

Mit mehreren hundert Exponaten aus führenden europäischen Museen – darunter Leihgaben aus dem Louvre, den Vatikanischen Museen und dem British Museum – bot die Marc-Aurel-Ausstellung auf 1.600 Quadratmetern erstmals in Deutschland einen derart umfassenden Blick auf den Philosophenkaiser Marc Aurel und seine Epoche. Originalobjekte und moderne Inszenierungen machten die Schau zu einem internationalen Großprojekt, das Besuchern aller Altersgruppen und Herkunft neue Perspektiven eröffnete.

Zwei Museen – zwei starke Perspektiven

Im Rheinischen Landesmuseum standen Biographie und Zeitgeschichte Marc Aurels im Zentrum: Von der friedlichen Jugend als Thronfolger über die kriegsgeprägte Regierungszeit bis zum nachdenklichen Philosophen auf dem Kaiserthron führte die Ausstellung spannend und lebendig durch alle Facetten seines Lebens. Die berühmten „Selbstbetrachtungen“ und die Philosophie der Stoa wurden anschaulich durch wertvolle Originale und anschauliche Präsentationen vermittelt.

Das Stadtmuseum Simeonstift widmete sich künstlerisch der Idee der guten Herrschaft, spannte einen Bogen von Antike bis Gegenwart und präsentierte Meisterwerke wie die Renaissance-Fresken des Palazzo Pubblico in Siena sowie Werke aus acht Jahrhunderten.

Vielschichtige Interpretationen des Regierungsideals – von Gemälden und Skulpturen bis hin zu Karikaturen, Fotografien und Filmsequenzen – boten Anlass zum Nachdenken über politische Verantwortung durch die Zeit. Das Stadtmuseum eröffnete seinen Teil der Ausstellung ebenfalls mit Marc Aurel und widmete sich ganz dem Thema „Was ist gute Herrschaft?“. Besucher wurden eingeladen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie sich das Idealbild eines guten Herrschers im Laufe der Jahrhunderte – vor allem in der Kunst – gewandelt hat.

Zahlreiche hochkarätige Exponate, von Gemälden über Skulpturen bis zu Karikaturen und Fotografien, boten einen einzigartigen Einblick in die künstlerische Reflexion von Macht und Verantwortung durch die Epochen.​

Eine Reise, durch die Ausstellung:

 

So entstand im Stadtmuseum Trier – nach einem kurzem Hopping zur wunderschönen Porta Nigra- im zweiten Teil der Ausstellung ein inspirierender Diskursraum, der nicht zum schnellen Antworten, sondern zum aktiven Nachdenken einlud – in direkter Tradition Marc Aurels, dessen Gedanken bis heute nachwirken. Die Inspiration, zu wissen, was eine „gute“ und was eher  eine „schlechte“ Herrschaft ist, ist absolut „hochspannend“.

Aktueller denn je

Ein besonders aktuelles scheinendes Zitat von dem römischen Philosoph Seneca in der Ausstellung, visuell verstärkt durch eine detailreiche Modell-Armee, berührte das Publikum tief:

»Niemals vertraut ein Feldherr dem Frieden so sehr, dass er sich nicht auf den Krieg vorbereitet…“

Foto: lokalo.de /Rheinisches Landesmuseum Trier

Der römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Politiker Seneca- und auch wie Marc Aurel ein Stoiker – sagte diesen bedeutenden Satz vor 2000 Jahren und doch erscheint er brand-aktuell!

Gerade angesichts der heutigen Weltlage und Konflikte wie dem Ukraine-Krieg gewinnt diese antike Weisheit beunruhigende Aktualität. Die Marc-Aurel-Schau schlug eine Brücke von römischer Antike zu aktuellen Herausforderungen und zeigte, wie zeitlos zentrale Werte wie Wachsamkeit, Friedenswille und Verteidigungsbereitschaft sind – und wie stark sie unsere Gegenwart berühren.

Fazit: Eine großartige Ausstellung – Marc Aurel hätte sie gefallen

Zum Abschluss bleibt ein nachwirkender Eindruck, eingefangen im wohl berührendsten Zitat Marc Aurels:

»Die Zeit, wo du alles vergessen hast, ist nahe, nahe auch die Zeit, wo dich alle vergessen haben.«
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen 7,21

Foto: lokalo.de

 

BE STOIC!

 

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