TRIER. Eintracht-Trier darf sich über ein erfolgreiches Comeback in der Regionalliga Südwest freuen: Am 1. Spieltag der Saison 2024/2025 siegte der Aufsteiger im heimischen Moselstadion gegen die favorisierten Saarländer vom FC 08 Homburg letztlich klar mit 4:1 (2:0).
Vor 4.848 Zuschauern zeigte die Elf von Cheftrainer Thomas Klasen eine starke Leistung – verantwortlich für den Auftakterfolg waren am Ende vor allem ein hochmotivierter Joker und ein Schuster, der nicht bei seinen Leisten blieb.
Dass eine starke Saisonvorbereitung nur wenig Aussagekraft darüber bietet, wie gute eine Mannschaft im Laufe einer Saison dann tatsächlich ihren Rhythmus findet, weiß man in Trier nur allzu gut. Entsprechend groß war die Anspannung vor dem Auftakt in die neue Spielzeit – zumal die Erinnerungen an die letzten Regionalliga-Partien der Moselstädter vor etwas mehr als einem Jahr wenig Anlass zur Nostalgie boten. Da half auch nicht, dass mit dem FC 08 Homburg ein ambitionierter Traditionsverein und Dauer-Aufstiegsfavorit gleich zum Saisonbeginn seine Visitenkarte im Moselstadion abgeben sollte.
Vor einer überragenden Kulisse von beinahe 5.000 Zuschauern (davon ca. 500 aus Homburg) wurde dann aber schnell klar, dass die Eintracht die guten Auftritte aus der Vorbereitung diesmal auch in den Saisonauftakt würde mitnehmen können. Die Blau-Schwarz-Weißen agierten von Beginn an hochkonzentriert, ließen die Gäste insbesondere durch resolutes Zweikampfverhalten früh wissen, dass sie mehr als nur mitspielen wollten. Schritt für Schritt näherten sich die Hausherren dem Gehäuse von FCH-Schlussmann Tom Kretzschmar an, ohne in der Anfangsphase zunächst aber die ganz großen Chancen herauszuspielen. Zumindest bis zur 22. Minute.
Nach einer schönen Hereingabe von Jannis Held auf der rechten Seite kam im Strafraum Homburgs Maximilian Jansen zu spät gegen den eingelaufenen Maurice Wrusch und holte den SVE-Angreifer in aussichtsreicher Position regelwidrig von den Beinen (22.). Dem starken Unparteiischen Felix Prigan blieb keine Wahl – Elfmeter! Den schnappte sich dann Mirko Schuster (30), Neuzugang vom SV Rödinghausen und seines Zeichens Abräumer und Organisator im defensiven Mittelfeld. Der Routinier übernahm die Verantwortung und verwandelte souverän rechts unten zum 1:0-Führungstreffer (24.).
In der Folge blieb der SVE spielbestimmend, benötigte aber erneut einen Standard, um die Saarländer zu überwinden. Eine scharf getretene Ecke wuchtete erneut Mirko Schuster noch vor dem Pausenpfiff per Kopf zum 2:0 in die Maschen (40.). Bemerkenswert: In bisher 61 Partien in der Regionalliga Südwest waren dem Mittelfeldspieler nur exakt zwei Treffer geglückt. Die Ausbeute hatte der Neuzugang in nun gerade mal 40 Minuten verdoppelt. Manchmal ist es eben doch nicht verkehrt, wenn der Schuster sprichwörtlich gerade nicht bei seinen Leisten bleibt.
Mit der verdienten 2:0-Führung ging es in die Pause, in der SVE-Chefcoach Thomas Klasen erstmal zum Wechsel gezwungen wurde: Tim Sausen, im ersten Durchgang ein Aktivposten, musste angeschlagen draußen bleiben. Für ihn kam ein anderer Neuer: Angreifer Hokon Sossah. Es wurde ein Wechsel mit Folgen. Keine zehn Minuten waren in Halbzeit 2 gespielt, da gelangte das Leder über Kevin Heinz zu Robin Garnier, der den im Zentrum eingelaufenen Sossah bediente – 3:0 (55.). Das Moselstadion entwickelte sich spätestens jetzt zum Tollhaus. Die wenigsten hatten angesichts der Ausgangslage mit einem solchen Auftakt ihrer Eintracht gerechnet.
Und tatsächlich deuteten die Gäste dann auch noch einmal an, zu welchen fußballerischen Höchstleistungen sie im Stande sein können, wenn man sie denn lässt. Der eingewechselte David Hummel brauchte nur zwei Minuten auf dem Feld, um nach Ablage von Patrick Weihrauch auf 1:3 zu verkürzen (69.). Erstmals spielten sich die Saarländer im Nachgang ein bisschen in der Trierer Hälfte fest. Gerade als es so aussah, als würde es in der Schlussphase doch noch mal spannend werden, sorgte erneut Joker Hokon Sossah auf der anderen Seite für die Entscheidung. Nach einem Zuspiel von Sven König setzte sich der Stürmer in zentraler Position stark gegen seinen Gegenspieler durch und donnerte den Ball zum 4:1 ins Netz (81.).
Der Start in die Regionalliga-Spielzeit 2024/2025 ist für Aufsteiger Eintracht-Trier also geglückt. Bereits am kommenden Samstag (3. August) um 14 Uhr sind die Blau-Schwarz-Weißen dann erstmals auf fremdem Platz gefordert: Bei Mitaufsteiger FC Villingen will der SVE beweisen, dass der gute erste Auftritt kein Zufall war.
Eintracht-Trier: Novakovic – Held, Weigelt, Buballa, Heinz (76. Dorow) – Garnier (57. Thayaparan), Schuster (76. Herber), Spang, Wrusch – Wimmer (67. König), Sausen (46. Sossah)
FC 08 Homburg: Kretzschmar – Steinmetz, Kirchhoff (46. Dombrowka), Heilig, Kober – Quirin, Jansen (64. Hummel) – Suljic (64. Schmidt), Weihrauch, Mendler (35. Petö) – Nischalke (46. Collmann)
Tore: 1:0 Schuster (24./FE), 2:0 Schuster (40.), 3:0 Sossah (55.), 3:1 Hummel (69.), 4:1 Sossah (81.)
Zuschauer: 4.848
Schiedsrichter: Felix Prigan