Die Bundesrepublik ist ein an Kulturstätten reiches Land. Dies würdigt die UNESCO mit zahlreichen Weltkulturerbestätten. Interessante Routen führen durch einige wunderbare Kulturlandschaften. Eine davon reicht von Schwaben bis nach Trier.
Start in der Moderne
Die Ehrung als Weltkulturerbe erfahren nicht nur antike Stätten. Auch die Moderne erweckt die Aufmerksamkeit der UNESCO. Ein Beispiel stellt Stuttgart dar. Die Weißenhofsiedlung entstand 1927 durch den französischen Architekten Le Corbusier, der als Vordenker moderner Städteplanung gilt. 17 seiner Bauten wurden auf die Welterbeliste aufgenommen, darunter zwei in Stuttgart. Zu den bedeutendsten Entwürfen gehört sein Doppelhaus, das auf schlanken Pfeilern ruht. Neben einer großzügig angelegten Dachterrasse und variabel gestalteten Wohnräumen war die funktionale Einbauküche ihrer Zeit ein gutes Stück voraus. Interessante Fakten über den Architekten liefert das Weißenhofmuseum.
Mit der U-Bahn kommen die Besucher schnell wieder ins Stadtzentrum. Wer allein in der Schwabenmetropole weilt, findet unkompliziert eine Begleitung in Stuttgart. Der Austausch mit einer angenehmen Person verstärkt das Erlebnis. Zudem ergeben sich neue Optionen für die Zeit nach dem Besichtigungsprogramm. Das umfangreiche Nachtleben macht zu zweit eindeutig mehr Spaß, als allein an irgendeiner Hotelbar abzuhängen. Wer weiß, vielleicht geht danach noch viel mehr.
Sakrale Bauwerke entdecken
Vielleicht hat die Begleitung Zeit für weitere Entdeckungen in der Nähe von Stuttgart. Ein interessanter Ort auf der Welterbeliste ist die Klosteranlage Maulbronn, die zwischen der Hauptstadt Baden-Württembergs und Heidelberg liegt. Ihr guter Erhaltungszustand gewährt den Besuchern einen schönen Einblick in die mittelalterliche Baukunst.
Zu den bedeutendsten Sakralbauten in Deutschland zählt der Dom in Speyer, der bis heute die größte romanische Kirche des Abendlandes darstellt. Seine Bedeutung zeigt sich an den zahlreichen Grabstätten deutscher Herrscher aus mehreren Jahrhunderten. Ein Blickfang ist der Domnapf, in den ein neuer Bischof bis heute bei seinem Amtsantritt 1.560 Liter Wein schütten muss. Zu den Höhepunkten eines Dombesuchs zählt der Genuss einer Aufführung während der internationalen Musiktage. In der Begleitung eines netten Menschen mit ähnlichen Interessen entfalten die Chor-, Orchester- und Orgelkonzerte eine noch größere Magie.
Die SchUM-Stätten in Deutschland
Sie gelten als wichtige Zeugnisse der jüdischen Geschichte in Europa. In Speyer gehört der Judenhof mit den Resten der alten Synagoge aus dem Jahr 1104 und einem Frauengebetsraum zum Welterbe. Die Reise führt weiter nach Worms. Hier stehen die Synagoge und der Heilige Sand auf der Liste der UNESCO. Das Bauwerk wurde nach der vollständigen Zerstörung durch die Nazis nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Teilweise verwendeten die Bauarbeiter dafür geborgene Überreste des alten Gebäudes. Zu den SchUM-Stätten zählt zudem der Jüdische Friedhof in Mainz, der bis 2025 ein neues Besucherzentrum erhalten soll.
Welterbe an Saar und Mosel
Ein beeindruckendes Stück Industriegeschichte erhebt sich mit der Völklinger Hütte am Ufer der Saar. Sie kam 1994 als erstes Industriedenkmal auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Auf einem Rundweg bewundern die Besucher die riesige Anlage, deren Herzstück sechs Hochöfen darstellen. Das Gelände dient im Sommer auch als Veranstaltungsort für Open-Air-Konzerte. Das Ziel der Tour ist Trier an der Mosel, die älteste Stadt Deutschland. Von ihrer langen Geschichte zeugen die antiken römischen Bauten, die ebenfalls auf der UNESCO-Welterbeliste stehen.
Fazit
Das UNESCO-Weltkulturerbe in Rheinland-Pfalz und den Nachbarländern zeugt von der reichhaltigen Geschichte unserer Region. Eine Tour entlang der verschiedenen Stätten eröffnet den Blick auf eine facettenreiche Kultur.