Leitungswasser – hundertprozentig sicher?

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Symbolbild; pixabay

In Deutschland unterliegt das Trinkwasser strengsten Kontrollen und Auflagen. Engmaschige Qualitätskontrollen sollen den Zustand des Leitungswassers sicherstellen. Aufgrund der strengen Auflagen können wir das Wasser, welches uns über den hauseigenen Wasserhahn zur Verfügung steht, bedenkenlos trinken. Diese Gewissheit trägt dazu bei, dass über 60 % der Menschen regelmäßig das Leitungswasser trinken und weiterverarbeiten. Zu Verunreinigungen kommt es jedoch immer wieder. In den seltensten Fällen liegt dies an Fehlern der Wasserwerke. Das größte Risiko geht tatsächlich von unseren hauseigenen Wassersystemen aus. Doch wie gelangen Schadstoffe und Verunreinigungen in unser Trinkwasser und wie verhalten wir uns bei einer erhöhten Belastung richtig?

Belastungen im Trinkwasser
Keime, Bakterien, Pestizide, Legionellen sowie Arzneimittelrückstände gelangen auf unterschiedlichen Wegen in unser Trinkwasser. Insbesondere Rückstände von Medikamenten sind auf eine unsachgemäße Entsorgung zurückzuführen. Abgelaufene Arzneimittel sollten keinesfalls über die Toilette entsorgt werden. Auch wenn unsere Wasserwerke komplex und hochpräzise arbeiten, kann es vorkommen, dass die Medikamente nicht restlos herausgefiltert werden. Anders verhält es sich jedoch bei Keimen, Viren oder anderweitigen Belastungen. Diese werden während der Wasseraufbereitung vollständig entfernt. Sollte es dennoch zu Verunreinigungen durch das Wasserwerk kommen, werden die Bürger darüber umgehend informiert. Bei verunreinigtem Wasser gilt für einen gewissen Zeitraum das Abkochgebot. Bevor wir das Leitungswasser bedenkenlos konsumieren können, müssen wir es abkochen. Belastungen werden auf diesem Weg abgetötet. 



Weist das Leitungswasser Verunreinigungen oder eine erhöhte Keimbelastung auf und ist dies nicht auf einen Fehler des Wasserwerkes zurückzuführen, werden wir darüber nicht informiert. Diese Verunreinigungen entstehen gänzlich unbemerkt innerhalb des hauseigenen Rohrsystems. Zutage kommen sie erst, wenn wir Beschwerden verspüren oder das Wasser testen lassen. Selbst bei dem kleinsten Anfangsverdacht sollten wir die Qualität des Leitungswassers überprüfen lassen. Am einfachsten gelingt uns dies mithilfe eines Wassertests. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Testpakete. Erforderlich dafür ist lediglich eine Wasserprobe, welche an ein Labor weitergeleitet wird. In dem Labor wird das Trinkwasser, entsprechend des ausgewählten Tests, unter anderem auf Keime, Bakterien, Legionellen oder Asbest kontrolliert. Nach der erfolgreichen Überprüfung übersendet uns das Labor einen detaillierten und verständlichen Testbericht, der uns Auskunft über die Wasserqualität gibt. 

Wie kann verunreinigtes Wasser entstehen?
Die Möglichkeiten, wie Schadstoffe in unser Trinkwasser gelangen können, sind vielfältig. Meist liegt dies an veralteten Wasserleitungen, die im Haus verbaut sind. Früher war es üblich, dass Rohre aus Blei verwendet werden. Heutzutage wird davon dringend abgeraten, da sich das Blei mit der Zeit lösen kann. Das gilt aber nicht nur für Blei, auch andere Materialien, wie asbesthaltige Baustoffe, können Ablagerungen aufweisen, die sich lösen. Auf diese Weise gelangen sie in unser Trinkwasser und durch den Konsum in unseren Organismus. Verunreinigungen können aber auch durch stehende Gewässer auftreten. Insbesondere bei dem wärmeren Klima im Sommer, können sich Legionellen ausbreiten. Sie stellen ein großes gesundheitliches Risiko dar und sind meldepflichtig. Sollten sich Legionellen im Trinkwasser befinden, darf dieses unter keinen Umständen konsumiert werden.



Bei stehendem Wasser sollten wir generell Vorsicht walten lassen. Es ist das Paradies für Bakterien, Keime, Pilze sowie Insekten und Mikroorganismen. Für das bloße Auge sind diese Verunreinigungen nicht ersichtlich. Erst wenn körperliche oder gesundheitliche Beschwerden auftreten, wird in der Regel gehandelt. Die Belastungen sind dann aber bereits in unserem Körper.

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