„Mehr klappern“: Schmitt will mehr Wagniskapital nach Rheinland-Pfalz locken

Gründer brauchen Geldgeber, die gewisse Risiken eingehen. Nach Einschätzung der Ministerin muss daher mehr Kapital in anderen Regionen als Hamburg und Berlin ankommen. Dafür will auch sie was tun.

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Daniela Schmitt (FDP), Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Rheinland-Pfalz. Foto: Andreas Arnold/dpa

MAINZ. Nach Einschätzung von Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt muss mehr Wagniskapital aus dem Ausland in Flächenländer wie Rheinland-Pfalz gelockt werden. Das Gros des sogenannten Venture Capital, also Geld zur Finanzierung junger, oft technologieorientierter Start-ups mit Wachstumspotenzial, bleibe nach wie vor in Berlin oder Hamburg hängen.

Dies sagte die FDP-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Das halte ich für ungerecht.» Gelingen könne dies etwa durch Kontakte zu Venture-Capital-Gesellschaften und indem für Ideen und Unternehmen aus Rheinland-Pfalz geworben werde. Auch nach den Eindrücken ihrer jüngsten Reise nach New York wolle sie Vertreter großer solcher Gesellschaften kontaktieren und einladen. Es müsse offensiver «geklappert» werden, sagte Schmitt. Das sei etwas, was sich von den Vereinigten Staaten lernen lasse. Auch eine gewisse Emotionalität und Begeisterung könne man sich abgucken.

Schmitt: Geht auch um Darstellen mit Stolz und Freude

Schmitt war Anfang Mai gemeinsam mit einer Gruppe an Start-up-Gründern für vier Tage in New York unterwegs. Dort nahm sie unter anderem an einer sogenannten Pitch-Night teil, bei der sich Gründer möglichen Geldgebern präsentieren konnten, und besuchte einige bereits in den USA etablierte Unternehmen aus Rheinland-Pfalz in der US-Metropole.

Es brauche am Ende nicht nur gute Ideen, sie müssten auch vermarktet werden. «Es geht um das Darstellen mit Stolz und Freude», betonte die Ministerin. Rheinland-pfälzische Unternehmen müssten sich mit ihren Produkten beileibe nicht verstecken. Es gelte aber gleichzeitig, diese auf dem Weltmarkt unterzubringen. «Andere Standorte klappern mehr. Auch haben unsere Unternehmen – nicht zuletzt durch die Krisen – die Notwendigkeit erkannt, sich hinsichtlich der Absatz- und Beschaffungsmärkte breiter aufzustellen.»

In Deutschland hält Schmitt die Stimmung für deutlich schlechter als die Lage. «Wir ziehen uns mehr runter, als wir müssten», sagte sie der dpa. Bei allen Herausforderungen gehe es einigen Branchen durchaus sehr gut. In Deutschland würden Risiken und Skepsis auch gegenüber neuen Ideen oftmals überbetont. Dass sich in Rheinland-Pfalz in der Biotechnologie eine Menge tue, werde in den USA wahrgenommen, sagte Schmitt. Eine weitere hierzulande sehr innovative Branche sei die der Nutzfahrzeughersteller. (Quelle: dpa)

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