MERZIG/BIRKENFELD. Im Sandkasten buddeln, mit ihrem großen Bruder die Welt entdecken und schaukeln, bis den Eltern schwindelig wird, so sollte Lauras Tagesablauf aussehen. Doch stattdessen bedroht eine schwere Stoffwechselstörung ihr Leben.
Um sie zu retten, starten der DRK Ortsverein Merzig und die Freiwillige Feuerwehr gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung einen Aufruf, bei dem man sich als Stammzellspender typisieren lassen kann: Am 18. Mai in der Stadthalle Merzig, von 13 bis 19 Uhr. Auch an mehreren Blutspendeterminen ist die Registrierung möglich.
Mukopolysaccharidose, kurz MPS, heißt die Krankheit, die Lauras Leben bedroht. Es ist eine angeborene Stoffwechselstörung mit schwerem Verlauf, bei der nach und nach Zellen einfach absterben. Lauras einzige Chance, um das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten ist die Transplantation gesunder Stammzellen.
Carsten Weber vom DRK-Ortsverein kennt die Familie. Er erklärt: „Ich kann nicht einfach zuschauen, wie die Eltern um das Leben ihres Kindes bangen. Ich möchte helfen, indem alle in Merzig und der Umgebung davon erfahren, dass durch eine einfache Typisierung Menschen wie Laura eine Überlebenschance bekommen. Bitte kommt deshalb alle am 18. Mai in der Stadthalle Merzig vorbei und lasst euch typisieren!“
Christopher Schmidt von der Stefan-Morsch-Stiftung beschreibt, wie unkompliziert die Registrierung vor Ort abläuft: „Man füllt die Einverständniserklärung aus und entnimmt sich selbst eine Speichelprobe. Vorher wird man von unserem Team genau aufgeklärt und kann Fragen stellen.“ Mitmachen können Erwachsene ohne chronische Erkrankungen. Für Jugendliche ab 16 (mit Einwilligung der Sorgeberechtigten), Erwachsene bis 40 Jahre und Frauen mit bis zu zwei Schwangerschaften ist die Typisierung kostenlos. Wer älter ist oder mehr Schwangerschaften hatte und sich trotzdem registrieren möchte, wird darum gebeten für die Registrierungskosten von 40 Euro selbst aufzukommen. Christopher Schmidt erklärt den Grund: „Für jede Neuaufnahme fallen uns 40 Euro an. Wir finanzieren das mit Hilfe von Geldspenden. Leider stehen diese jedoch nur begrenzt zur Verfügung. Da aus medizinischen Gründen vor allem junge Menschen sowie Frauen mit höchstens zwei Schwangerschaften als Spender oder Spenderin ausgewählt werden, müssen wir hier leider diese Grenze ziehen.“
Um nach der Registrierung tatsächlich als Spender in Frage zu kommen, müssen bestimmte Genmerkmale mit denen der Patientin oder des Patienten übereinstimmen. Diese sogenannten HLA-Merkmale kommen in einer unfassbar großen Vielfalt vor. Je mehr Menschen das machen, umso größer ist die Chance, dass der lebensrettende Volltreffer dabei ist – für die kleine Laura, aber auch für andere Betroffene.
Wer sich nicht typisieren lassen darf oder möchte, kann trotzdem helfen, indem man Geld spendet. Carsten Weber erklärt: „Dank vieler Unterstützer können wir vor Ort ein großes Kaffee- und Kuchenbuffet und Gegrilltes gegen eine kleine Geldspende anbieten.“
Bereits jetzt ist die Anteilnahme groß. Neben den DRK-Mitgliedern und der freiwilligen Feuerwehr haben sich noch viele weitere Helfer angeboten. Auch die umliegenden DRK-Ortsvereine bieten bei Blutspenden im Mai gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung die Chance, sich als Stammzellspender zu registrieren.
Mehr Informationen über Typisierung und Stammzellspende gibt es unter www.stefan-morsch-stiftung.de.
Spendenkonto der Stefan-Morsch-Stiftung: „Hilfe für Laura“, IBAN DE76 5625 0030 0000 2222 24, BIC BILADE55XXX
Typisierung für Laura: Samstag, 18. Mai, Stadthalle Merzig, 13 bis 19 Uhr Typisierung während der Blutspende: Mittwoch, 15. Mai, Beckingen-Reimsbach, Mehrzweckhalle, 16 bis 20 Uhr Montag, 20. Mai, Mettlach-Keuchingen, DRK-Heim, In der Langwiese 9, 12 bis 15.30 Uhr Freitag, 24. Mai, Weiskirchen, Hochwald-Halle, 15.30 bis 20 Uhr Montag, 27. Mai, Losheim am See-Bachem, Mehrzweckhalle, 16.30 bis 20 Uhr |