Brandschutzkonzept bereit zur Umsetzung: Trierer Europahalle wird saniert

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Foto: Alexander Scheidweiler

TRIER. Brandschutz-Mängel, veraltete Tontechnik, verschlissene Vorhänge und ein beengter Backstage-Bereich – die Europahalle ist in die Jahre gekommen. Ohne eine umfassende Sanierung würde dem Haus die Schließung drohen. Um dieses Szenario abzuwenden und gleichzeitig die Infrastruktur der Halle auf ein neues Niveau zu heben, hat der Stadtrat ein ganzes Bündel an Maßnahmen beschlossen, das nun in einem eng gefassten Zeitrahmen umgesetzt werden soll.

Vom Rockkonzert bis zum Kongress, von der Theateraufführung bis zur Firmentagung: Wenige Veranstaltungsorte in Trier bieten für so viele Formate Raum, wie die Europahalle. Doch die gefragte Veranstaltungsstätte in zentraler Lage am Viehmarkt erfüllt schon lange nicht mehr die Anforderungen der Zeit – weder in Sachen Brandschutz noch hinsichtlich der technischen Infrastruktur.

Wegen der angehäuften Mängel musste die Betreiberin MVG Trier in der Vergangenheit immer wieder Anfragen ablehnen. Dadurch blieb die Halle mit ihrem Veranstaltungsangebot hinter ihrem Potenzial zurück. Eine Brandschutzprüfung im März 2018 hatte zudem die dringende Sanierungsbedürftigkeit des Gebäudes offenbart. Das daraufhin ausgearbeitete und von der städtischen Bauaufsicht bereits genehmigte Brandschutzkonzept ist mit dem in seiner letzten Sitzung getroffenen Beschluss des Stadtrates nun bereit zur Umsetzung.

Im Zuge der Sanierung wird das Innenleben der Halle auf links gedreht: Wände sollen herausgebrochen, Heizungsrohre und Kabel umgeleitet, Rauchabzugsanlagen gebaut, neue Türen eingesetzt werden. Für die umfangreichen Maßnahmen in diesem Bereich sind insgesamt rund 2,5 Millionen Euro vorgesehen.

Eine neue Toilettenanlage und ein sanierter Küchen- und Cateringbereich werden zudem einen autarken Betrieb des hinteren Hallenabschnitts ermöglichen. Somit können künftig auch mehrere Events gleichzeitig in verschiedenen Teilen der Halle stattfinden. Rund 900.000 Euro sind für diese Umbauarbeiten eingeplant.

Auch die technische Infrastruktur soll erneuert werden. Ob die maroden Vorhänge sich öffnen (oder wieder schließen), ist zum Glücksspiel geworden und die veralteten Lautsprecher schaffen es kaum noch, die Halle bis in die hintere Reihe zu beschallen. Drei der vier Verstärker im Foyer sind defekt, was die Möglichkeiten in diesem Bereich erheblich einschränkt. Beschlossen ist nun daher die Anschaffung neuer Vorhänge einschließlich der dazugehörigen Schienensysteme sowie die Ausstattung der Räumlichkeiten mit moderner Tontechnik. Für diese Neuerungen stehen rund 143.000 Euro bereit.

Ein weiteres Upgrade ist nicht zuletzt für die 2026 beginnende Interimsspielzeit des Theaters relevant: In der Zeit, in der das Dreispartenhaus am Augustinerhof umgebaut wird, sollen größere Produktionen wie Opern- oder Ballett-Aufführungen mit Orchester in der Europahalle stattfinden. Der Backstage-Bereich bietet derzeit jedoch nur Platz für Solokünstlerinnen und -künstler. Durch eine Erweiterung dieses Bereichs (mit Garderoben, Maske und Aufenthaltsbereich für das künstlerische Personal) soll die Bühne künftig auch für größere Ensembles wie das des Theaters geeignet sein.

Um die zeitliche Abfolge der vielen Sanierungs- und Umbaupläne der Trierer Kulturstätten nicht durcheinanderzubringen, ist ein Abschluss der Arbeiten in der Halle am Viehmarkt bis 2026 zwingend erforderlich. Mit der sanierten Europahalle, dem umgebauten Theater und dem Tufa-Anbau wird die Stadt Trier dann im Hinblick auf ihre kulturelle Infrastruktur gut für die Zukunft aufgestellt sein. (Quelle: Rathaus Zeitung Trier/Helena Belke)

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